Landeshauptstadt: Pläne für Speicherstadt: mehr Wohnungen
Entwicklungsgesellschaft: „Qualität ist entscheidend, nicht die Baumasse“ / Neue Fußgängerbrücke über die Havel
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Entwicklungsgesellschaft: „Qualität ist entscheidend, nicht die Baumasse“ / Neue Fußgängerbrücke über die Havel Von Günter Schenke Bei der Bebauung des Areals der Speicherstadt zwischen Leipziger Straße und Havel soll der Wohnanteil höher werden als ursprünglich vorgesehen. Wie der Geschäftsführer der „Entwicklungsgesellschaft Speicherstadt“ (EGS) Dieter Franke informierte, hätten Marktanalysen ergeben, dass für diesen exponierten Standort am Wasser eine große Nachfrage für Eigentumswohnungen bestehe. Durch Umbau der historischen Substanz und durch Neubau werde diesem Bedarf entsprochen. Allein die denkmalgeschützten Bauten auf dem sieben Hektar großen Gelände ergeben eine Bruttogeschossfläche von 11000 Quadratmetern. Für den Umbau des Persius-Speichers und des direkt am Wasser liegenden von Karl Hampel und Friedrich Schinkel erbauten Getreidespeichers lägen bereits umfangreiche Umbauentwürfe in den Schubladen. So ist im Persiusspeicher das Wohnen in zwei übereinander liegenden Ebenen konzipiert. Obwohl nicht unter Denkmalschutz stehend, will die EGS die Mühle, den Mühlenspeicher und das dazu gehörende Silo ebenfalls erhalten und modernisieren. Ein neu anzulegender Wasserlauf wird das aus historischen Bauten und reihenhausartigen Loft-Wohnungen bestehende Gebiet durchziehen. Um die Speicherstadt von der Innenstadt besser erreichen zu können, ist zudem eine Fußgängerbrücke vorgesehen, die nördlich vom „Hinzenberg“ über die Havel führen wird. Für die geplanten Baulichkeiten stehen die meisten Investoren bereits in den Startlöchern. Neben der Wohnbebauung ist dies eine Kongress- und Veranstaltungshalle, die von der Suek Media Group (SMG) betrieben werden soll. Dazu kommt ein Hotelprojekt, für das sich die Mirriott-Gruppe interessiert sowie ein Fitness- und Gesundheitszentrum mit Clubcharakter, das unter der Regie eines holländischen Unternehmen laufen wird. Für die Infrastruktur sind öffentliche und private Steganlagen, Gaststätten, Galerien und Tiefgaragen vorgesehen. Letztere sollen nach den aktuellen Planungen aus sechs Einzelobjekten bestehen und insgesamt 1424 Parkplätze bieten. Die städtebauliche Planung, mit der unter anderem der in Potsdam ansässige Architekt Holger Kühnel beauftragt ist, sieht vor dem Persiusspeicher, dessen unterer Bereich gastronomisch genutzt wird, einen zentralen Stadtplatz vor. „Das Projekt muss so sein, dass es umsetzbar ist“, meint Franke. Und: „Da ist Qualität gefragt, Masse spielt dabei keine Rolle.“ Ursprünglich sollten auf einer Fläche von 56000 Quadratmetern Bauland 95000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche untergebracht werden. Das hätte zu einer sehr dichten Bebauung geführt. Als Maß hierfür wird die Geschossflächenzahl (GFZ) angegeben. Sie hätte 1,86 betragen. Durch Grundstückszukäufe von der Deutschen Bahn Immobilien ist das Areal auf 77000 Quadratmeter gewachsen. Dadurch verringert sich die GFZ auf den Wert von 1,3 – wie dies auch der Flächennutzungsplan vorsieht. Mit einem Baubeginn ist im Jahr 2005 zu rechnen. „Gegenwärtig befinden wir uns in der Masterplanphase“, sagt Franke. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes könne im Oktober nach Abschluss der Grundstückskaufverhandlungen begonnen werden. Die erste Bewegung auf dem Gelände gibt es nächstes Jahr. Dann beginnen dort Abriss und Altlastensanierung.
Günter Schenke
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