Landeshauptstadt: Pläne für Wohnheim in Gefahr Exner: Extrakosten für Wissensspeicher drohen
Die Pläne für den Ausbau des Internats der Sport-Eliteschule „Friedrich Ludwig Jahn“ geraten ins Wanken. Wie Kämmerer Burkhard Exner (SPD) am Dienstag vor Journalisten sagte, seien geplante Fördermittel für die kommunale Immobilienholding Pro Potsdam nicht mehr gesichert.
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Die Pläne für den Ausbau des Internats der Sport-Eliteschule „Friedrich Ludwig Jahn“ geraten ins Wanken. Wie Kämmerer Burkhard Exner (SPD) am Dienstag vor Journalisten sagte, seien geplante Fördermittel für die kommunale Immobilienholding Pro Potsdam nicht mehr gesichert. Die Stadt könne für diese Lücke von rund 2,5 Millionen Euro nicht einspringen. Schon 2011 seien für das Heim weniger Fördermittel als erwartet geflossen, heißt es auch in der von Exner gestern vorgestellten Zwischenbilanz des Haushaltsjahrs. Das neue Wohnheim am Luftschiffhafen sollte nach früheren Angaben der Pro Potsdam im August 2013 fertig sein und 150 Plätze besitzen. Baustart sollte schon vor einem Vierteljahr sein. Pro Potsdam-Sprecher Stefan Meyer sagte auf Anfrage, die Arbeiten hätten noch nicht begonnen. Zum Verfahren könne das Unternehmen derzeit keine Angaben machen.
Sorgen bereitet der Luftschiffhafen auch in anderer Hinsicht: Erneut würde das Areal der Stadt ungeplante Kosten verursachen, so Exner. Es gehe um rund 300 000 Euro – etwa für höhere Personal- und Betriebs- und Instandhaltungskosten. Die Mehrkosten seien inzwischen ein „Dauerphänomen“, kritisierte Exner. Hier müsse das Sportdezernat von Iris Jana Magdowski (CDU) gegensteuern, etwa beim Vertragsmanagement.
Insgesamt kann sich Exner aber über höhere Einnahmen freuen. Wie berichtet nimmt Potsdam in diesem Jahr durch die Gewerbesteuer 6,1 Millionen Euro mehr ein als geplant. Auch die Einkommenssteuer bringt eine Million Euro extra. Dazu bekomme Potsdam 430 000 Euro über Zinseinnahmen – Exner sagte, die Stadt sei finanziell wieder so liquide, dass zeitweise sogar Geld angelegt werden könne. Insgesamt rechne er mit einem Minus von nur 1,7 Millionen Euro.
Exner sprach auch von Problemen mit dem geplanten Wissensspeicher in der Stadt- und Landesbibliothek, die nächstes Jahr öffnen soll. Es sei möglich, dass diese Etage der Bibliothek erst 2013 ausgebaut werden könne. Denn der künftige Mieter, die Universität Potsdam, könne aus rechtlichen Zwängen wohl erst dann den nötigen Vertrag unterzeichnen. Doch mit einer Verzögerung würden 20 Prozent höhere Investitionskosten drohen, so Exner. Wie berichtet sollen sich in der obersten Etage der Bibliothek die Potsdamer Forschungseinrichtungen präsentieren. HK
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