Sport: Platz drei soll gefestigt werden
Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 erwartet den Chemnitzer FC
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Von Michael Meyer
Als Vollstrecker ist Ümit Ergirdi in dieser Saison beim Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03 kaum in Erscheinung getreten. Erst einmal traf er in der Meisterschaft – beim Chemnitzer FC, der am Ostersamstag Gast im Karl-Liebknecht- Stadion sein wird. Am 18. Oktober 2008 besorgte der türkische Berliner in Chemnitz nach Julian Prochnows Führung und Marcel Wilkes Ausgleich den 2:1-Siegtreffer.
„Natürlich denke ich noch gern an das Spiel zurück“, sagt Ümit Ergirdi. „Zum einen wegen meines Tores, vor allem aber auch wegen unseres damaligen Auftretens. Nach dem Ausgleich drohte die Partie zugunsten der Chemnitzer zu kippen, aber wir waren als Spitzenreiter angereist und haben wie ein Spitzenreiter den Sieg noch aus dem Feuer gerissen. Zum Ende der Hinrunde hin ist uns das dann leider nicht mehr so gelungen, deshalb haben wir im Kampf um die Tabellenführung an Boden verloren. Und auch in diesem Jahr hätten wir durchaus schon ein paar mehr Punkte gewinnen können.“
Nach der schmerzlichen 0:2-Niederlage vor knapp zwei Wochen beim FC Oberneuland in Bremen möchte Mittelfeldspieler Ergirdi mit dem SVB übermorgen wieder in die Erfolgsspur zurück. „Wir wollen die drei Punkte. Sollte ich wieder treffen, wäre das schön – wichtig ist aber vor allem ein Sieg für uns“, meint der 27-Jährige, der im vergangenen Sommer von Tennis Borussia Berlin an den Babelsberger Park kam und bisher in allen Regionalliga-Spielen der Nulldreier auf dem Platz stand. Dass das Heimspiel gegen die Sachsen erst mit einwöchiger Verspätung angepfiffen wird – wegen des Nato-Gipfels am vergangenen Wochenende hatte die brandenburgische Polizei für die Partie nicht genügend Beamte zur Verfügung –, sieht Ergirdi nicht unbedingt als Nachteil an. „Wir hatten in der vergangenen Woche mit acht heftigen Trainingseinheiten nochmal eine ordentliche Vorbereitung – an Konzentration wird es uns am Samstag nicht mangeln.“ Außerdem kam das freie Wochenende den Kickern sehr gelegen. Ümit Ergirdi nutzte es, um gemeinsam mit seiner Freundin Jasmina (26), mit der er seit zehn Jahren zusammen ist, mal ausgiebig zu schoppen und im Garten ihrer Oma zu grillen.
Inzwischen aber ist sein Blick fest auf die Heimaufgabe gegen den Chemnitzer FC gerichtet, der am Dienstagabend sein Landespokal-Viertelfinalheimspiel gegen den Liga-Konkurrenten FC Sachsen Leipzig nach einem 0:0 nach 120 Minuten im Elfmeterschießen mit 8:9 verlor; Leipzigs Keeper Daniel Lippmann hielt den letzten Schuss Jörg Emmerichs. Dietmar Demuth rechnet deshalb mit Gästen, die diesen Misserfolg mit einem Sieg in Babelsberg schnell abhaken wollen. „Die Aufgabe wird nicht einfach“, meint der Cheftrainer des SVB 03, der morgen auf Sven Hartwig (5. Gelbe Karte) verzichten muss. „Aber wir wollen gewinnen und unsere gute Bilanz zu Hause ausbauen.“ Durch die Rückkehr des zuletzt erkrankt fehlenden Björn Laars erhofft sich Demuth wieder mehr Sicherheit in der Abwehr.
Vom Aufstieg in Liga drei spricht bei Nulldrei inzwischen niemand mehr; Spitzenreiter Kiel hat – bei einem Spiel mehr – elf Punkte Vorsprung. Ümit Ergirdi ist Realist. „Wir versuchen alles, aber jeder rational denkende Mensch sieht, dass sich Kiel eigentlich nur noch selbst den Aufstieg nehmen kann“, sagt er. Und Trainer Demuth fordert: „Wir müssen jetzt unseren dritten Platz festigen.“
Anpfiff ist am Samstag um 13.30 Uhr.
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