ATLAS: Platz für Sport
Noch handelt es sich bei der sogenannten Plantage um einen trostlosen Rasen- und Betonplatz, in dessen Mitte der aufgestellte Nachguss des Glockenspiels der Garnisonkirche fast wie ein Fremdkörper wirkt. Doch nutzen Kinder der Dortu-Grundschule die Rumpelfläche für den Schulsport.
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Noch handelt es sich bei der sogenannten Plantage um einen trostlosen Rasen- und Betonplatz, in dessen Mitte der aufgestellte Nachguss des Glockenspiels der Garnisonkirche fast wie ein Fremdkörper wirkt. Doch nutzen Kinder der Dortu-Grundschule die Rumpelfläche für den Schulsport. Mit der geplanten Neugestaltung des Platzes soll sich das zwar nicht grundsätzlich ändern – aber der Fußballplatz fällt weg. Eltern und Lehrer protestieren nun, weil die Grundschüler künftig nur noch auf weit entfernten und zudem ohnehin schon überlasteten Plätzen den Ball im Tor unterbringen können. Die Kritik ist gerechtfertigt. Denn ein Kompromiss muss möglich sein: Und wenn es ein kleineres Street-Fußballfeld ist, das an Nachmittagen auch von der Allgemeinheit bespielt werden kann – bekanntlich gibt es dafür in Potsdam immer weniger Flächen. Also sollten die Planer in der Stadt noch einmal in sich gehen. Denn die an sich begrüßenswerte Wiedergewinnung der einst so schönen Potsdamer Mitte darf nicht dazu führen, dass Kinder nicht mehr kicken können. Solche Beispiele wären nur Wasser auf die Mühlen jener, die aus ideologischen Gründen von der künftigen Innenstadt nur noch als ein preußisches Disneyland reden. Wie es sinnvoll gehen kann, hat sich erst vor wenigen Tagen ausgerechnet beim neben der Plantage gelegenen Rechenzentrum gezeigt – statt der Abrissbirne kommt nun ein Künstlerzentrum, zumindest zwischenzeitlich, bis irgendwann einmal das Schiff der Garnisonkirche gebaut werden soll. Das Ganze taugt als Beispiel, das für die Plantage durchaus Schule machen kann – wenn man nur will.
Henri Karmer
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