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Sport: „Platzierung unter Rang sieben wäre kein Ziel“ Fortuna-Chef Hartmut Domagala: Rückkehrer Jung und Koschan sollen Führungsaufgaben übernehmen

Die Landesliga-Kicker Fortuna Babelsbergs haben ihre Fans auch in der vergangenen Saison richtig auf die Folter gespannt. Nach der ersten Halbserie hatten sie gerade mal 16 Punkte auf dem Konto und durften sich als Zwölfter hinsichtlich des Klassenerhalts nicht sicher fühlen.

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Die Landesliga-Kicker Fortuna Babelsbergs haben ihre Fans auch in der vergangenen Saison richtig auf die Folter gespannt. Nach der ersten Halbserie hatten sie gerade mal 16 Punkte auf dem Konto und durften sich als Zwölfter hinsichtlich des Klassenerhalts nicht sicher fühlen. Es wurde dann aber unterm Strich doch noch eine gute Saison. Im Frühjahr gab Fortuna Gas, fuhr noch 25 Zähler ein und landete schließlich auf Platz sieben – sehr zur Freude des Vereinsvorsitzenden Hartmut Domagala.

Wie sehen Sie das Spieljahr im Rückblick, Herr Domagala?

Es bleibt festzuhalten, dass wir nach dem deutlichen und vor allem verdienten 1:5 im ersten Heimspiel gegen Teltow der Saison mausetot waren und bereits als erster Absteiger gehandelt wurden. Der siebente Platz am Saisonende liegt deutlich über den Erwartungen und hat uns alle positiv überrascht.

Ende gut, alles gut? Nächstes Jahr soll es sicher nicht wieder so aufregende Hinrunde geben.

Auch wenn es sich in den letzten Jahren wiederholt hat, dass einer schwachen Hinrunde meistens eine stärkere Rückrunde folgte: In dieser Saison ist dies erklärlich. Trainer und Mannschaft mussten sich erst finden. Auch der Weggang von neun Spielern noch während der Serie war nicht so leicht zu kompensieren.

Die letzte Saison war auf mehreren Gebieten ein Neubeginn. Wird man in den nächsten 12 Monaten die Früchte ernten?

In der kommenden Saison sind neue Voraussetzungen gegeben. Mannschaft und Trainer kennen sich, die vielen jüngeren Spieler werden hoffentlich konstanter, der Prozess des Mannschaftsgeistes wird weiter vorangetrieben und hoffentlich übernehmen die Jüngeren noch mehr Verantwortung.

Sie haben den Vertrag mit Jörg Nachtigall verlängert. Das heißt, dass Sie zufrieden sind mit dem Trainer, oder?

Jörg Nachtigall hat der Mannschaft frisches Leben eingehaucht. Er veränderte trainingsmethodisch einiges und vor allem redet er sehr viel mit den Spielern im erklärenden Ton und nicht besserwissend. Ein Lob hat er sich besonders auch in den Wintermonaten verdient. Als die Bedingungen katastrophal waren, ist kein Training ausgefallen. Sei es ein Abend im Fitnessraum oder ein Aerobicabend in den Kabinen – viele haben gewitzelt, aber der Erfolg gibt ihm Recht.

Es gab aber auch Sachen, wo Außenstehende sich wundern mussten. Wie kann man beispielsweise gegen den Tabellenletzten Rathenow zu Hause verlieren, um eine Woche später beim Spitzenreiter Rüdersdorf 1:1 zu spielen?

Diese Frage ist relativ leicht zu beantworten, Rathenow kam als siegloses Schlusslicht zu uns, das Spiel war bereits vor dem Anpfiff gewonnen. Eine Woche später waren wir Außenseiter, einer kämpfte wieder für den anderen und das 1:1 in Rüdersdorf war mehr als verdient. Gerade bei einer so jungen Truppe sind Schwankungen von Woche zu Woche fast normal.

Es ist jetzt offiziell: Robert Koschan und Daniel Jung kehren zu Fortuna zurück. Was bedeutet das für den Verein?

Daniel Jung und Robert Koschan waren 18 beziehungsweise 12 Monate weg. Es tut Fortuna gut, dass sie schnell wieder zurückgekommen sind. Mittlerweile sind beide mit jeweils 26 Jahren im besten Fußballalter. Sie können und müssen in dieser jungen Truppe Führungsansprüchen gerecht werden. Wer diese zwei im positiven Sinne Fußballverrückten genauer kennt, der weiß, dass sie das Zeug dazu haben.

Gibt es weitere Neuzugänge?

Der 22-jährige Lars Fuhrmann zog arbeitsbedingt aus dem norddeutschen Raum nach Potsdam und kann uns mit seiner Größe und Kopfballstärke in der Defensive verstärken. Hinzu kommen aus den A-Junioren Patrick Doberitz sowie Martin Vogt.

Und wie sieht es mit Abgängen aus?

Im Gegensatz zu allen anderen Jahren war in dieser Wechselpause relative Ruhe auf dem Markt. Aufhören wird Oliver Goly, der bereits als Co-Trainer installiert wurde, Norbert Mohr rückt in die zweite Reihe als Torwarttrainer, hält sich aber noch als Keeper bereit. Stephan Eckert wird ein würdiger Nachfolger werden. Zum Fortuna-Urgestein Manuel Brunow braucht man keine Worte zu verlieren. Er wird die Vorbereitung auf jeden Fall mitbestreiten und will danach über die Fortsetzung seiner Karriere entscheiden. Nicht nur ich würde mich sehr freuen, wenn er weitermacht. Die Mannschaft braucht diese Persönlichkeit.

Personell scheint es also bestens bestellt zu sein. Ist Fortuna Babelsberg nun eine Spitzenmannschaft in der Landesliga?

Eine Platzierung unter dem siebenten Rang des Vorjahres wäre kein Ziel. Wie weit es reicht, den Schritt nach vorn zu machen, bleibt abzuwarten. Der Druck sollte von außen nicht allzu sehr aufgebaut werden. Wichtig wird auf jedem Fall, in Bernau und daheim gegen Hennigsdorf einen guten Start hinzulegen.

Wen erwarten Sie in der Staffel Nord vorn, wen sehen Sie eventuell als Absteiger?

Das Niveau der Staffel ist schwer einzuschätzen. Mit Velten und Stahl Brandenburg gibt es zwei Verbandsliga-Absteiger, wobei Stahl mit Trainerbruder Ingo Nachtigall den direkten Wiederaufstieg schaffen will. Rüdersdorf gehört sicher wieder zu den Favoriten. Über Neuling Prignitzer Kuckuck Kickers wissen wir wenig.

Wann beginnt Fortunas Saisonvorbereitung?

Am 17. Juli. Und am 19. August erfolgt der Saisonstart mit einem Auswärtsspiel beim Aufsteiger FSV Bernau.

Das Interview führte Hans Jirschik

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