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Landeshauptstadt: „Plausibilität der Vorschläge prüfen“

SPD sieht Schulschließungen als unvermeidlich an, PDS zurückhaltend, CDU will für Erhalt des Gymnasiums kämpfen

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SPD sieht Schulschließungen als unvermeidlich an, PDS zurückhaltend, CDU will für Erhalt des Gymnasiums kämpfen Der kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellte „Schulentwicklungsplan 2004 - 2009“ sorgt für die unterschiedlichsten Reaktionen in der Politik. Während der CDU-Ortsverband Babelsberg/Zentrum-Ost die angekündigte Schließung des Espengrund-Gymnasiums als falsches Signal „an den Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsstandort Babelsberg“ bezeichnet, wollen PDS und SPD den Plan und die „Plausibilität der Vorschläge“, so Andreas Mühlberg (SPD), überprüfen. Die Stadtverwaltung schlägt im Schulentwicklungsplan die Schließung des Espengrund-Gymnasiums sowie die der drei Gesamtschulen Ernst-Haeckel, Marie-Curie und Rosa-Luxemburg wegen zu erwartender sinkender Schülerzahlen in der Sekundarstufe I vor (PNN vom 31. Oktober). Mühlberg betonte, dass der prognostizierte Einbruch der Schülerzahlen zwangsweise eine Schließung von Schulen nach sich ziehe. Welche und wie viele, dass müsse nun geprüft werden. Auch Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS) will die Begründungen für die Schließungsvorschläge erst in den Händen halten und danach bewerten. Er kritisierte damit indirekt das Hervorpreschen der CDU: „Wir taten uns schon damals sehr schwer mit Schulschließungen, als die CDU das mit einem Federstrich durchführte“, sagt Scharfenberg. Seit 1990 wurden in Potsdam zwölf Grundschulen und drei Gesamtschulen geschlossen. Steven Breetz, stellvertretender Vorsitzender des Babelsberger CDU-Ortsverbandes, stellt sich in einer Presseerklärung hinter sein Versprechen, für den Erhalt des einzigen Babelsberger Gymnasiums zu kämpfen. Eine Schließung würde „dem sich entwickelnden Standort Babelsberg einen gewichtigen Standortfaktor entziehen“, schreibt der jetzt in die Stadtverordnetenversammlung nachgerückte Diplom-Wirtschaftler. Unterdessen bezieht der Schulentwicklungsplan auch die Schulen der neuen Potsdamer Ortsteile ein. So sei laut Karl Ofcsarik, Leiter des Bereiches Schule in der Stadtverwaltung, der Standort der Gesamtschule Fahrland ebenso ein Problemfall, wie der der vier von der Schließung bedrohten weiterführenden Potsdamer Schulen. „In diesem Jahr wurden keine siebte Klasse eingeschult, sollten sich im nächsten Jahr nicht genügend Bewerber dafür finden, muss erneut über die Schule nachgedacht werden“, sagt Ofcsarik. Zudem wies er darauf hin, dass das ab dem Jahr 2005 in der Sekundarstufe I erwartete „Schülertal“ fünf Jahre später die Sekundarstufe II treffen wird. Dies sei im aktuellen Entwicklungsplan, der von 2004 bis 2009 gelten soll, aber noch nicht mit eingerechnet. Den Bestand der Grundschulen sieht der Plan als gesichert an. Dennoch werde laut Ofcsarik die Entwicklung der Grundschule Groß Glienicke beobachtet. In den kommenden drei Jahren sollen in der Potsdamer Innenstadt sowie im Bornstedter Feld zwei neue Grundschulen entstehen. jab

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