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ATLAS: Playmobil

Fassungslos. Es gibt keine andere Beschreibung für den Zustand, in den einen der Entwurf für den Wiederaufbau des Langen Stalls versetzt.

Von Peer Straube

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Fassungslos. Es gibt keine andere Beschreibung für den Zustand, in den einen der Entwurf für den Wiederaufbau des Langen Stalls versetzt. Man muss sich die Frage stellen, warum man überhaupt noch Bebauungspläne aufstellt, wenn so eklatant dagegen verstoßen wird. Statt der „charakteristischen, hohen durchgehenden und fensterlosen Dachfläche“ liefert der Architekt etwas, das wie eine Mischung aus den Touristenbunkern an der Costa Brava und einem Playmobil-Steckbausatz für Fünfjährige anmutet. Es stimmt mehr als nachdenklich, dass ein solcher Vorschlag allen Ernstes den Weg in den Gestaltungsrat findet. Denn dem Baudezernat, allen voran dem Stadtplanungsamt, obliegt es, Bauherren und Architekten auf das Machbare zu lenken, sie für das Sensible des städtebaulichen Umfelds an dieser Stelle empfänglich zu machen – kurz, sie kompetent zu beraten: Schließlich muss die Bebauung sich eines Tages gegen die Garnisonkirche behaupten. Wenn wie hier die Verwertungszitrone derart lange gepresst werden soll, bis kein Saft mehr fließt, sondern Blut, müssen die Stadtplaner vorab ihr Veto einlegen. Vor allem angesichts der aktuellen Debatte über die Vergabe städtischer Grundstücke muss man sich die Frage stellen, zu welchen Bedingungen der Sanierungsträger verkauft hat. Damit wird aus der Qualitätsoffensive an der Alten Fahrt an anderer Stelle ein Rohrkrepierer.

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