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PNN-Serie „Wahlweise“: „Ein immerwährendes finanzielles Manko“
Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen und Initiativen eine Plattform für ihre Wünsche an die Politik. Heute: Günter Hein vom Tierschutzverein.
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Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Günter Hein vom Tierschutzverein Potsdam.
Was ist das wichtigste Projekt/Anliegen für den Tierschutzverein?
Das dringlichste Problem des Tierschutzvereins Potsdam und Umgebung e.V. ist die Sanierung eines weiteren Gebäudes auf dem Tierheimgrundstück. Damit könnte die derzeit eng begrenzte Aufnahmekapazität im Potsdamer Tierheim, das die einzige Einrichtung dieser Art in der Landeshauptstadt ist, mehr als verdoppelt werden. Bisher wurde aus Kostengründen nur eines von fünf Häusern saniert.
Das zu sanierende Gebäude befindet sich in einem maroden Zustand. Es war, wie alle anderen baugleichen Häuser auf dem Tierheimgelände zwischen den Jahren 2001 und 2015 allen Witterungsunbilden, Vandalismus und Diebstählen ausgesetzt. Nunmehr sollen auf einer Grundfläche von rund 600 Quadratmetern 20 weitere Tierunterkunftsräume mit Außenanlagen für Freigänge entstehen.
Wie sollte Potsdams Lokalpolitik das unterstützen?
Wie fast alle Tierheime bundesweit hat das Tierheim der Landeshauptstadt, das vom Tierschutzverein Potsdam getragen wird, keine festen und auskömmlichen finanziellen Einkünfte. Daraus ergibt sich ein immerwährendes finanzielles Manko, das sich in jüngster Zeit durch gestiegene Kosten zum Beispiel für tierärztliche Behandlungen, Medikamente, Futter und nicht zuletzt für das Pflegepersonal noch verstärkt hat. Die wirksamste Unterstützung durch die Stadt Potsdam wären ein fester Haushaltstitel oder eine regelmäßige zweckgebundene finanzielle Zuwendung für den Tierschutzverein und sein Tierheim. Doch wie überall landauf, landab stellen die politisch Verantwortlichen in ihrem Handeln die Belange und Sorgen der Tierschützer und der Tierheime hinten an.
Was sollte die nächste Stadtverordnetenversammlung in ihrer fünfjährigen Legislatur mit höchster Priorität für Potsdam umsetzen?
In Potsdam sollte der Bau von bezahlbaren Wohnungen die höchste Priorität haben. Denn immer mehr Familien mit geringem Einkommen geraten infolge steigender Lebenshaltungskosten, unter anderem auch durch steigende Mieten in eine prekäre finanzielle Lage. Für viele junge Menschen, die sich gern für ein selbstständiges Leben mit einer eigenen Wohnung entscheiden würden oder gar eine Familie gründen wollen, ist Wohnen in Potsdam unerschwinglich.
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