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Serie "Wahlweise", Vereine in Potsdam. Sans Titre e.V., Werner Ruhnke

© Andreas Klaer

PNN-Serie „Wahlweise“: „Kultur ist unverzichtbares Lebensmittel“

Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Werner Ruhnke, der Vorsitzende des Vereins Kunsthaus sans titre.

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Ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl geben die PNN Potsdamer Vereinen, Projekten und Initiativen eine Plattform für ihre Anliegen und Wünsche an die Lokalpolitik. Heute: Werner Ruhnke, der Vorsitzende des Vereins Kunsthaus sans titre.

Was ist das dringlichste Projekt/Anliegen für Ihren Verein?
Ohne Moos nichts los! Das trifft besonders auf einen gemeinnützigen Verein zu, der Potsdams Kulturleben durch ein niedrigschwelliges Angebot, also mit niedrigen Ticketpreisen bereichern will. Die Preissteigerungen insbesondere für Energie belasten unsere Kassenlage und natürlich die der Künstler:innen und Mitarbeiter:innen.

Wie sollte Potsdams Lokalpolitik das unterstützen?
Von der rot-grün-roten Rathauskooperation in der Stadtverordnetenversammlung wurde im Zusammenhang mit dem Haushalt 2023/24 eine Erhöhung der Ausgaben für die Kulturbereich beschlossen. Das ist ein wichtiges Signal auch für künftige Haushaltsentscheidungen. Kultur ist nicht ein beliebiges Sahnehäubchen, auf das man zur Not auch verzichten kann, sondern unverzichtbares Lebensmittel. Wie sagt der Philosoph Friedrich Nietzsche sinngemäß: Ohne Kultur wäre das Leben ein Irrtum.

Ein besonders wichtiges Projekt der Stadtpolitik ist die Diskussion und Beschlussfassung der Kulturpolitischen Leitlinien. Dafür hat in den vergangenen Monaten ein umfassender Beteiligungsprozess unter Einbeziehung vieler Kulturakteur:innen stattgefunden, der nicht im märkischen Sand verlaufen darf.

Was sollte die nächste Stadtverordnetenversammlung in ihrer fünfjährigen Legislatur mit höchster Priorität für Potsdam umsetzen?
Wir wünschen uns weniger bürokratischen Aufwand durch und für die Verwaltung. An der Bürokratie sind nicht die in der Kommune Beschäftigten schuld, die oft wohl selbst darunter leiden. Hilfreich wäre es zum Beispiel, die Fördermittel für zwei Jahre auszuzahlen und die Förderbedingungen zu vereinfachen. Auch zur Unterstützung der solo-selbständigen Kulturakteure, die eine unverzichtbare Bereicherung des Potsdamer Kulturlebens sind, sollte ein sogenannter Kulturlotse eingesetzt werden. Die Digitalisierung der Verwaltung sollte schnell umgesetzt werden, auch um es zu erleichtern, mit den Kultureinrichtungen auf diesem Weg zu kommunizieren. Unser Verwendungsnachweis für die Fördermittel des Jahres 2022 besteht aus über 100 Seiten Papier. Das muss auch im Interesse der Nachhaltigkeit schnellstens reduziert werden.

Lesen Sie morgen: Norbert Müller und Petra Wuttke vom Bürgerverein Fahrland.

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