Homepage: Pogo und Schleiertanz

Klingt vielleicht ein bisschen nach Dosenbier, Anarchie und Chaostagen, wenn am kommenden Wochenende mit dem Schlachtruf „¡Viva la Golmolución!“ auf den Randpotsdamer Campus Golm gelockt wird. Destruktiv wird es wohl eher nicht werden. Allerdings ist die musikalische Vorauswahl schon bezeichnend: Bereits am Freitag gibt es die Warmup-Party im Golmodrom mit ziemlich rotzig-punkigen Klängen von Mrs. Winterbottom, option weg und Respect My Fist – Ska und Pogo laut Programm, und genauso wird es wohl auch werden. Aber das ist nur der Anheizer, denn am Samstag geht es ziemlich punkig weiter.

Als kleine Aufheiterung verkünden die Veranstalter für Samstag die Fénixas mit einem Schleiertanz – das passt ganz sicher in das schräge Programm. Auf der Bühne sind im Laufe des Nachmittags so bekannte Namen wie Schmachwanderunk (ja, genau: „Dorfattack“), Rolando Random & The Young Soul Rebels, die Electropop-Band Saalschutz, die Hip-Hop-Combo Neonschwarz und als Hauptact Supershirt zu erleben, außerdem Lesungen, Überraschungen, Essen, Trinken, Sonnenschein, Schatten, vielleicht auch etwas Regen – alles, was das Herz begehrt.

Das Hochschulsommerfest findet auch dieses Jahr wieder im Rahmen des bundesweiten Festivals Contre le Racisme statt, es geht hier also nicht nur um ausgelassene Party, sondern auch um den antirassistischen Anspruch – was das politische Engagement der Studierenden widerspiegelt. Außerdem ist auch für Kinderbetreuung durch einen „Kinderspace“ gesorgt. Aber keine Angst, die unendlichen Weiten des Weltalls sind hier nicht gemeint.

Es werden dieses Jahr zwei Bühnen aufgebaut: eine Indoor- und eine Outdoorbühne. Weiterhin gibt es natürlich auch Stände, Aktionen und Workshops. Der Standort Golm ist dieses Jahr ganz bewusst gewählt, soll er doch besonders kulturell stärker belebt werden und der Abkopplung dadurch etwas entgegengewirkt werden. Gleichzeitig werden die Studierenden zur Schaffung studentischen Freiraums aufgerufen. Es ist zwar viel gebaut worden in Golm, an Freiräumen ist jedoch noch Bedarf vorhanden.

Den Rest kennt man von den Jahren zuvor: Der Eintritt ist wieder frei, die gastronomische Verpflegung kulinarisch ausgereift und günstig. Die Nacht kann anschließend im Spartacus verlässlich zum Morgen gemacht werden, zwischen Golm und dem freiland-Gelände gibt es Shuttlebusse. Oliver Dietrich

Oliver Dietrich