Sport: Pohlers-Festspiele
Trondheims Beobachter sah einen 5:0-Heimsieg Turbine Potsdams gegen Rheine
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Trondheims Beobachter sah einen 5:0-Heimsieg Turbine Potsdams gegen Rheine Arild Kristensen machte sich gestern viele Notizen. Der Assistenztrainer des SK Trondheims-Ørn – im April Potsdamer Halbfinal-Gegner im UEFA Women“s Cup – erlebte im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion einen deutlichen 5:0 (1:0)-Heimsieg des 1. FFC Turbine über den FFC Heike Rheine und unterstrich sich vor allem zwei Namen für seine Cheftrainerin Trond Nordsteien: Conny Pohlers und Cristiane. Fast wäre er umsonst angereist, denn die Partie stand vor der Absage; erst eine halbe Stunde vor dem Anpfiff gab es Grünes Licht durch Schiedsrichterin Silke Jansen (Emden). „Ich bin froh, dass gespielt wurde. Denn obwohl es anstrengend war, hat es auch Spaß gemacht – und ich kann heute zufrieden sein“, meinte Conny Pohlers. Sie sorgte gestern mit zwei Treffern und drei Torvorlagen für Pohlers-Festspiele auf glattem Schneegeläuf, das zunächst selbst elf aktuellen deutschen Nationalspielerinnen im Turbine-Dress – in einem Bundesligateam ein Novum im deutschen Frauenfußball – einige Probleme bereitete. Nach einer halben Stunde aber zeigten die „Turbienen“, wer Chef auf dem Platz ist: Nach Pohlers-Vorarbeit netzte Petra Wimbersky flach ein (30.). Unmittelbar zuvor hatte allerdings auf der Gegenseite Dyanne Bito mit einem Pfostenschuss den 652 Zuschauern kurz den Atem stocken lassen. In Halbzeit zwei wurde Potsdam dann immer dominierender. Pohlers sorgte mit einem Doppelschlag (59., 60.) zum 3:0 für die Vorentscheidung und lieferte die Vorlagen zum 4:0 durch Ariane Hingst (68.) – Turbines 50. Saisontor – und 5:0 durch Cristiane (71.). Die eingewechselte brasilianische Nationalspielerin eroberte mit einigen technischen Einlagen sofort die Herzen der Fans, zumal sie ihren ersten Heimauftritt gleich mit einem Treffer krönte. Rheine hatte bis auf den erwähnten Pfostenschuss keine Chance. „Insofern geht Potsdams Sieg in Ordnung. Aber auf diesem Boden hätte nie gespielt werden dürfen“, erklärte später Gäste-Manager Alfred Werner, der dafür zuerst „das Unvermögen des DFB“ für eine vernünftige Saisonplanung verantwortlich machte. „Wir mussten heute so spielen, damit die Nationalmannschaft in zwei Wochen an der Algarve bei schönem Wetter spielen kann.“ Turbine-Coach Bernd Schröder, dessen Truppe am Mittwoch ab 18 Uhr daheim gegen den Hamburger SV das nächste Nachholespiel bestreiten will, dankte Werner ausdrücklich dafür, „dass ihr heute trotzdem gekommen seid und gespielt habt“, um dann seine Mannschaft zu loben: „Sie hat heute eine gute Partie geboten.“ Cristiane habe erst 30 Prozent dessen gezeigt, was sie wirklich könne. Auch Arild Kristensen zeigte sich beeindruckt. „Wir haben Respekt vor Turbine Potsdam und ich werde zu Hause einiges zu erzählen haben“, beschied der Norweger mit der Pudelmütze. Turbine Potsdam: Angerer; Becher, Carlson, Fuss; Omilade (75. Thomas), Hingst, Odebrecht, Zietz; Wimbersky (63. Cristiane), Pohlers, Mittag.
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