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Sport: Pokal als Trostpflaster
Optik und Nulldrei im Finale der Enttäuschten
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Hoffen auf einen versöhnlichen Abschluss: Im Endspiel um den Fußball-Landespokal zwischen Optik Rathenow und dem SV Babelsberg 03 geht es heute abend um mehr als den Gewinn der Trophäe. Sportlich haben beide Finalisten noch einmal die Chance, sich und ihre Anhänger mit einer schlechten Saison etwas zu versöhnen. Optik beendete die Regionalligasaison als Absteiger auf dem letzten Tabellenplatz, Nulldrei glückte der Klassenerhalt mit Ach und Krach. Auch das Erreichen des Endspiels schafften beide Mannschaft nur mit Mühe. Die Rathenower siegten erst in der Verlängerung in Eisenhüttenstadt, auch der SVB brauchte beim 1:0 gegen Schöneiche die Extrazeit zum Weiterkommen.
Für den SVB war der Pokalgewinn von Beginn der Spielzeit an neben dem Klassenerhalt das erklärte Ziel. Über Monate wurde der Pokalerfolg und somit das Erreichen der finanziell lukrativen ersten DFB-Pokalrunde – rund 130 000 Euro gibt es dafür – zur existentiellen Notwendigkeit erklärt. Im Zuge der sich abzeichnenden Einigung mit der Deutschen Kreditbank über einen Schuldenschnitt liegt dieser enorme Druck nicht mehr auf Verein und vor allem Mannschaft. Das ändert indes nichts an der Erwartungshaltung: „Ein Finale willst du immer gewinnen“, sagt Nulldrei-Akteur Lovro Sindik.
Personell muss SVB-Trainer Cem Efe Abstriche machen. Lucas Albrecht, der sich in den letzten beiden Saisonspielen erst an der rechten, dann an der linken Schulter verletzt hat, wird fehlen. Maximilian Zimmer, der Nulldrei mit seinem verwandelten Foulelfmeter im Halbfinale den Weg ins Endspiel ebnete, ist angeschlagen (Knöchelverletzung). Verteidiger Zlatko Hebib ist nach seiner Gehirnerschütterung zumindest einsatzfähig.
Optik geht nach einem 4:1-Sieg gegen Jena im letzten Heimspiel mit gefestigter Moral ins Endspiel. Und als Pokalverteidiger. Der Vorjahresgewinn bescherte den Rathenower in der ersten DFB-Pokalrunde ein Heimspiel gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt, das zwar knapp mit 1:2 verloren ging, aber ordentlich Euphorie auslöste. Der Wunsch nach Wiederholung ist daher groß.
18.30 Uhr, Stadion Vogelgesang
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