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Landeshauptstadt: Politik soll Erdkabel durchsetzen Golmer kritisieren Oberbürgermeister

Golm – Im Kampf gegen die geplante Sanierung der 110-Kilovolt-Freileitung durch Golm kritisiert die Bürgerinitiative „Golm unter Strom“ die Rathausspitze. Die Politik müsse die Verwaltung nun dazu bewegen, den Beschluss der Stadtverordneten aus dem Mai umzusetzen, forderte der Sprecher der Bürgerinitiative Mario Wersig am Donnerstag.

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Golm – Im Kampf gegen die geplante Sanierung der 110-Kilovolt-Freileitung durch Golm kritisiert die Bürgerinitiative „Golm unter Strom“ die Rathausspitze. Die Politik müsse die Verwaltung nun dazu bewegen, den Beschluss der Stadtverordneten aus dem Mai umzusetzen, forderte der Sprecher der Bürgerinitiative Mario Wersig am Donnerstag.

Die Stadtverordneten hatten sich für die Verlegung eines Erdkabels anstatt der Freileitung ausgesprochen. Die Mehrkosten von bis zu 3,5 Millionen Euro sollen aus dem städtischen Haushalt kommen. Auf Initiative von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) war jedoch die Beteiligung aller betroffenen Anwohner in Höhe des Wertzuwachses ihrer Grundstücke als Bedingung gestellt worden. Der mögliche Wertzuwachs der Grundstücke sei entgegen dem Beschluss jedoch noch nicht ermittelt, so Wersig. „Stattdessen wurden Briefe verschickt, ohne dass den Anwohnern etwas über die Kosten oder etwaige Zahlungsfristen mitgeteilt wurde“, sagte Wersig.

Jakobs (SPD) hatte nach PNN-Informationen am Mittwochabend im Hauptausschuss erklärt, dass es unverantwortlich wäre, die Gespräche mit den Anwohnern fortzuführen, weil bisher eine deutliche Mehrheit der von der Stadt angeschriebenen Anwohner eine Kostenbeteiligung abgelehnt hatten. „Bisher hat die Verwaltung versucht, jede Kommunikation mit uns zu vermeiden“, kritisierte Wersig. Er wünsche sich ein direktes Gespräch mit den Betroffenen.

Diesen Vorschlag macht auch SPD-Fraktionschef Mike Schubert, der die Forderung nach einem Erdkabel schon länger unterstützt. „Dafür hat man nicht bis nach dem Sommer Zeit“, so Schubert. CDU-Fraktionschef Horst Heinzel meint hingegen, weitere Gesprächsrunden würden das Verfahren nur in die Länge ziehen. Außerdem sei fraglich, wie die Stadt die Millionen für das Erdkabel finanzieren solle.

Denn die Zeit wird knapp: Netzbetreiber Edis hat seine Pläne für eine Freileitung auf der bestehenden Trasse beim Landesbergbauamt eingereicht. Das Genehmigungsverfahren läuft. Und Edis selbst hatte die billigere Freileitung immer als Vorzugsvariante genannt. Mehrkosten für ein Erdkabel würde Edis nicht übernehmen. Für das Unternehmen habe sich die Sachlage auch nicht geändert, so Sprecher Kai-Uwe Kuberski. mar/wik

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