HINTERGRUND: Politische Initiativen für und gegen die Garnisonkirche
Nach den gescheiterten Bemühungen für einen Bürgerentscheid zum Wiederaufbau der Garnisonkirche bleibt das Thema politisch heftig umstritten. Für die Stadtverordnetenversammlung am 17.
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Nach den gescheiterten Bemühungen für einen Bürgerentscheid zum Wiederaufbau der Garnisonkirche bleibt das Thema politisch heftig umstritten. Für die Stadtverordnetenversammlung am 17. September gibt es gleich drei unterschiedliche Anträge zur Zukunft des Projekts. So fordern die Grünen – als Teil der SPD-geführten Rathauskooperation – einen neutral moderierten Diskurs zum „Versöhnungsort Garnisonkirche“, bei dem Befürworter und Kritiker öffentlich aufeinandertreffen sollen. Ebenso solle sich Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) dafür einsetzen, dass Bauentwürfe für das Projekt entwickelt werden, „die an dem zu rekonstruierenden Gebäude den historischen Bruch in der Geschichte deutlicher als bisher allein mit dem Nagelkreuz sichtbar macht“, so die Grünen. Das Ergebnis dieses Prozesses könne – wenn erforderlich – Grundlage für die Erforschung der öffentlichen Meinung in Form einer Bürgerbefragung oder einer repräsentativen Meinungsumfrage sein, so die Antragsteller. Einen Schritt weiter gehen die Linken: Sie wollen am 17. September verbindlich durchsetzen, dass bis Ende 2015 eine Bürgerbefragung zum Wiederaufbau stattfindet. Nur wenn nachweislich die Unterstützung der Stadtgesellschaft für das Projekt vorhanden sei, „ist dieses Vorhaben auch umsetzbar“, heißt es zur Begründung. Wie genau die Befragung aussehen soll, gibt die Linke nicht vor. Ein weiterer Antrag kommt von der Fraktion Die Andere: Sie will Aufbaubefürworter Jakobs dazu zwingen, an den Sitzungen des Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche künftig nur noch teilzunehmen, wenn über die Auflösung dieser Stiftung beraten wird. Dabei beruft sich die Andere explizit auf das von den Stadtverordneten Ende Juli angenommene Bürgerbegehren, dass die Stadt Potsdam auf die Auflösung der Kirchenstiftung hinwirken soll. Zuvor hatten 14 000 Potsdamer gegen den Wiederaufbau unterschrieben. HK
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