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Landeshauptstadt: Politischer Druck nötig

Verkehrsprobleme am Am Neuen Garten harren noch Jahre einer Lösung

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Nauener Vorstadt - Die Nachbarschaftsinitiative Am Neuen Garten hat mit Hilfe des Verkehrsexperten Prof. Herbert Staadt ein eigenes Verkehrskonzept für ihr Wohngebiet erstellt. Es ähnelt in vielen Punkten dem durch die Stadtverwaltung beauftragten Planungsentwurf des Büros Merkel Ingenieur Consult, wie die Initiative feststellt. Ziel der engagierten Anwohner ist eine gleichmäßige Verteilung des Verkehrs auf die Straße Am Neuen Garten und die Große Weinmeisterstraße sowie eine allgemeine Verkehrsberuhigung und -verringerung. Einzig bei der Großen Weinmeisterstraße geht die Stadt eigene Wege, sie soll eine breitere Fahrbahn erhalten, wie Verwaltungsmitarbeiterin Martina Woiwode am Mittwochabend bei einer gut besuchten Einwohnerveranstaltung im Marschallsaal des Schlosses Cecilienhof erklärte. „Die Müllautos müssen durchkommen können“, erklärte sie.

Ein enttäuschtes Raunen löste sie mit der Information aus, wann die Straßenumbauarbeiten beginnen können: „In fünf Jahren wäre optimistisch, in zehn Jahren eher realistisch.“ Die dafür nötigen Mittel im Investitionshaushalt seien immer wieder gestrichen worden. Hilfreich sei politischer Druck und dann ein entsprechender Stadtverordnetenbeschluss. Allerdings dämpfte sie die Ausbaulust einiger Anwohner mit dem Hinweis, dass 70 Prozent der Straßenausbaukosten von den Anwohnern zu tragen sind.

Nach Ansicht der Initiative ist eine zügige Umsetzung ihres Verkehrskonzeptes auch deshalb nötig, weil sich die Nauener Vorstadt rasch entwickelt. So informierte die Leiterin des Fontane-Archivs, Hanna Delf von Wolzogen, dass ihre Einrichtung „2007, spätestens 2008“ in die dann sanierte Villa Quandt an der Großen Weinmeisterstraße umziehen wird. Wie viele Anwohner auch wünsche sie sich für die Besucher des Archivs eine gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr. Es würden aber auch Besucher mit Busssen „auf Fontanes Spuren“ anreisen. Zudem gebe es Abendveranstaltung mit bis zu 100 Personen. „Die Leute werden mit den Autos kommen und in den umliegenden Straßen parken wollen“, so Hanna Delf von Wolzogen. Abschließend sagte sie: „Ansonsten verhalten wir uns leise und anregend.“

Ulrich Koltzer, Geschäftsführer des Pfingstberg-Vereins, informierte, dass der Verein das benachbarte Gärtnerhaus im Sommer 2007 bezieht. Gabriele Horn, Konservatorin der Schlösserstiftung, kritisierte den Verkehrslärm in der Straße Am Neuen Garten infolge des „seit Jahrzehnten nicht gepflegten Pflasters“. gb

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