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Landeshauptstadt: Politischer Wille

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ATLAS Von Sabine Schicketanz An der Sparmaßnahme des Landes lässt sich wenig ändern: Nur noch 43 000 Euro wird die Stadt Potsdam im kommenden Jahr für die Suchtberatung bekommen. Das dadurch fehlende Geld kann nicht aus der Stadtkasse genommen werden – denn sie ist leer. Das ist bitter, schließlich wird die Arbeit für Suchtkranke und ihre Angehörige immer wichtiger. Seit Jahren steigt die Zahl der Menschen, die sich Hilfe suchend an die beiden Beratungsstellen wenden. Jetzt kann nur noch eine dieser Einrichtungen finanziert werden, alle bisherigen Mitarbeiter mussten gekündigt werden, ein neuer Träger, der kostengünstig arbeitet, wird gesucht. Natürlich besteht dabei die Gefahr, dass die Suchtkranken nicht mehr so gut versorgt werden wie bisher. Denn dass mit weniger Geld und Personal nicht die gleiche Arbeit geleistet werden kann wie vorher, ist eine Binsenweisheit. Und dass die jetzigen Träger der Suchtberatungsstellen auf den drohenden Mangel an Betreuung und Versorgung aufmerksam machen, ist nur richtig. Allerdings werden die Klagen nicht zur Folge haben, dass die Entscheidung rückgängig gemacht wird. Das sollten auch die Träger nicht erwarten. Stattdessen muss jetzt mit Hilfe von Fachleuten und den Erfahrungswerten der bisherigen Beratungsstellen überlegt werden, wie man das Beste aus der Misere machen kann. Sollte für eine vernünftige Lösung mehr Geld notwendig sein, als zur Verfügung steht, ist die Politik gefragt. Sie muss, besonders in Zeiten des Sparzwanges, Prioritäten setzen. Das hieße, wenn nötig an einem Ort Geld wegzunehmen, um es für die Suchtberatung einzusetzen. Dazu muss der politische Wille klar sein – unter Beachtung der Folgen, die bekanntlich besonders die Einsparungen im Sozialbereich haben.

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