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Aus dem GERICHTSSAAL: Polizei fand Haschisch und Wasserpfeife Verdächtiger schweigt vor Gericht

Die Ermittler waren Lars L.* (27) schon länger auf den Fersen.

Stand:

Die Ermittler waren Lars L.* (27) schon länger auf den Fersen. Sie hörten Telefongespräche des vermeintlichen Drogendealers mit, erwirkten schließlich beim Amtsgericht einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung seines Kumpels Andy A,* in der Stormstraße, in der sich der Potsdamer damals aufhielt. Dort entdeckten sie am 15. Februar dieses Jahres – dem Tag der geplanten Zwangsräumung – Amphetamine, Haschisch, Wasserpfeifen, diverse Utensilien, die auf den Verkauf von Rauschgift schließen ließen sowie eine Tüte mit Milchpulver. Das sei nicht etwa zum Strecken des „Stoffs“ gedacht gewesen, sondern für den Hund, beteuerte Lars L. gestern vor dem Schöffengericht. Zum Vorwurf des Drogenhandels seit September 2007 wollte er sich nicht äußern. Allerdings gab er zu, für den Eigenkonsum 85 Gramm Amphetamine zum Preis von 380 Euro erworben zu haben. „Sie erhielten zu dieser Zeit Hartz IV. Davon konnten Sie noch Geld für Drogen abzweigen?“, wunderte sich die Vorsitzende. Der Angeklagte nickte. „Außerdem haben mich meine Großeltern unterstützt“, klärte er sie auf. „Und was war mit den 41 Gramm Amphetaminen, die von der Polizei auf dem Fensterbrett gefunden wurden?“, hakte die Richterin nach. „Keine Ahnung“, parierte Lars L. Möglicherweise habe sie einer der Partygäste vom Vorabend dort vergessen. „Die Wohnung wirkte ziemlich vermüllt und unaufgeräumt. Ich glaube aber nicht, dass dort eine Party stattgefunden hat“, schilderte der LKA-Beamte Lutz Z. (36) seinen Eindruck während der Durchsuchung. Im Zimmer des Wohnungsmieters Andy A. seien mehrere Tütchen mit Amphetaminen und eine Wasserpfeife gefunden worden. „Er sagte, die anderen Dinge würden Lars L. gehören“, so der Polizeizeuge. Lars L. wurde vorläufig festgenommen. Sein vermeintlich bester Kunde Torsten T.* ebenfalls. Der plauderte während der Untersuchungshaft munter drauflos, listete peinlich genau auf, wann er wie viel bei dem Angeklagten kaufte. Die Staatsanwaltschaft ging schließlich von 31 Handlungen aus, die Lars L. einen Gewinn von 3000 Euro bescherten. Ohne seinen Anwalt wollte Torsten T. (29) im Zeugenstand allerdings nichts sagen. Er muss sich demnächst wegen Erwerbs von Betäubungsmitteln vor Justitia verantworten. Auch dem einstigen Wohnungsinhaber Andy A. (29) droht ein Verfahren wegen unerlaubten Drogenbesitzes. Er machte gestern von seinem Recht der Aussageverweigerung Gebrauch.

Die Verhandlung wird am 31. Juli mit Torsten T. samt Rechtsbeistand, der Freundin des Angeklagten sowie weiteren Polizeizeugen fortgesetzt. Dann soll auch das Urteil gesprochen werden. (*Namen geändert.) Hoga

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