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Landeshauptstadt: Polizei zur Uraufführung

„Satanische Verse“ am HOT: Kommt Rushdi?

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Berliner Vorstadt - Zivile und uniformierte Polizisten werden am Sonntag – dezent – die Welturaufführung der Theaterfassung von Salman Rushdies „Satanischen Verse“ in der Umgebung des Hans Otto Theaters (HOT) beobachten. Nach PNN-Informationen handelt es sich bisher um reine Vorsichtsmaßnahmen – eine konkrete Bedrohung gibt es nach Ansicht der Staatsschutzexperten der Polizei bisher nicht. Das Landeskriminalamt Brandenburg kommt in einer Bedrohungsanalyse für das Polizeipräsidium Potsdam nach PNN-Informationen zum Schluss, dass es derzeit noch keine Anzeichen für Aktionen etwa von fanatischen Muslimen kommen könnte. Daher sei auch kein deutlich sichtbares Polizeiaufgebot vor dem HOT geplant. Doch die LKA-Spezialisten gehen auch davon aus, dass sich das Lagebild noch ändern kann: Dass es bisher keine stärkere Bedrohungslage gibt, liege auch daran, dass überregionale und ausländische Medien von der Uraufführung des in der muslimischen Welt umstrittenen Werkes bislang kaum berichtet haben, hieß es. Doch desto mehr Aufmerksamkeit die Aufführung bekommt, desto eher könnte sich etwas an unserer Einschätzung ändern. Mit starken Sicherheitsvorkehrungen müsse gerechnet werden, sollte Autor Rushdi selbst am Sonntag zur Premiere erscheinen. Eingeladen jedenfalls hat ihn Theater-Intendant Uwe Eric Laufenberg. Doch weder Theater noch Polizei haben nach eigenen Angaben derzeit Informationen darüber, ob Rushdi kommt. Selbst wenn er käme, hieß es, würde dies zuvor aus Sicherheitsgründen nicht angekündigt, hieß es weiter. Rushdi hatte sich mit der Darstellung des Propheten Mohammed in seinem Roman weltweit den Zorn von Muslimen zugezogen und gilt als besonders gefährdete Person. 1989 wurde der heute 60-Jährige vom damaligen iranische Staatschef Khomeini mit einer Fatwa belegt und für vogelfrei erklärt.Peter Tiede

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