
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Polizeialarm am Stadthaus
Geschichte mal anders: Bonner Schüler zu Gast in ihrer Partnerstadt
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Der Abschluss der einwöchigen Studienfahrt von Bonner Schülern endete mit einem Polizeieinsatz. Oberbürgermeister Jann Jakobs hatte die große Gruppe zur Verabschiedung in den Plenarsaal des Rathauses eingeladen, als Passanten eine erneute Stürmung befürchteten. Die 9. Jahrgangsstufe des Bonner Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums hatte Potsdam aufgrund der seit 1987 bestehenden Städtepartnerschaft mit Bonn besucht.
Der Irrtum wurde aufgelöst und Jakobs konnte Grußworte an Schüler und Lehrer beider Städte richten. Bei seiner Rede betonte er, wie „unabdingbar“ es sei, sich „nach 20 Jahren deutscher Einheit ein eigenes Bild von der Entwicklung der Stadt Potsdam außerhalb des Geschichtsunterrichts zu machen.“
Im Vordergrund der Fahrt sollten jedoch persönliche Begegnungen zwischen den Schülern stehen. Dies „zeichne eine Städtepartnerschaft aus“, so Jakobs. Allerdings hielten sich gemeinsame Treffen und Projekte der Schüler in Grenzen – es beschränkte sich auf den Abschied im Plenarsaal sowie einen gemeinsamen Besuch des Schülerlabors im Geoforschungszentrum auf dem Telegrafenberg unter der Leitung von Wigor Webers, Vorsitzender des Bonn-Club Potsdam e.V. Da dem Verein junge Menschen fehlen, würden Veranstaltungen wie gestern genutzt, um „Jugendliche für die Arbeiten zu werben und die Aufrechterhaltung der Beziehungen zwischen beiden Städten zu sichern“, so ein Sprecher des Clubs.
Die Bonner Schülerinnen Barbara Liessem und Theresa Mikulski waren besonders beeindruckt von der „historischen Innenstadt und den vielen Altbauten“. Es wirke in Potsdam alles „viel ruhiger als in Bonn“, so die beiden Mädchen. Sie würden die Partnerstadt jederzeit wieder besuchen und bedauerten den „kaum vorhandenen Kontakt mit der Partnerschule“, dem Einstein-Gymnasium. Stattdessen wurden in der Woche alle wichtigen Sehenswürdigkeiten und Institutionen Potsdams besucht. Zur Vorbereitung hatten die Schüler die Aufgabe, mit verschiedenen Einrichtungen Kontakt herzustellen. Trotzdem empfanden alle Seiten die Fahrt als „gelungen“, da unterschiedlich gesetzte Schwerpunkte für Abwechslung sorgten.
Bonner Mittelstufenkoordinator Walter Christian weiß, dass „gemeinsame Projekte beim nächsten Zusammentreffen besser organisiert werden müssen.“ Die gestrige Veranstaltung solle eine „Initialzündung“ dafür gewesen sein. Christian sieht in der Partnerschaft eine „Chance für seine Schule“. Sein Gymnasium „zeichne nun etwas aus, was anderen Schulen fehle“. sos/jk
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