Sport: Polizeisportler nach Potsdam?

Potsdam könnte neuer Standort des Leistungssportprojekts der Bundespolizei werden, das derzeit in Cottbus beheimatet ist. Ein Großteil der momentan 68 im Projekt geförderten Sportler haben in einem Brief an das Bundesministerium des Innern (BMI) eine Verlegung gefordert. „Die Trainingsbedingungen und Räumlichkeiten in Cottbus sind nicht optimal“, sagte Bahnradsportler René Enders aus Erfurt, 2008 Dritter bei den Olympischen Spielen in Peking im Teamsprint . Der Polizeimeisteranwärter, einer der Unterzeichner des Briefes, spricht damit vor allem auf die zahlreichen Baumaßnahmen im Cottbuser Sportzentrum an, die in den beiden letzten Jahren die Trainingsbedingungen deutlich erschwert haben.

Auch die Potsdamerin Claudia Ahrens ist nicht zufrieden. „Für uns Judoka ist Cottbus nicht optimal, weil wir dort keine richtigen Trainingsgegner haben. Zweimal in der Woche fahren wir daher zum Trainieren nach Frankfurt und sind immer erst nach 22 Uhr zurück.“ UJKC-Judoka Ahrens ist eine von derzeit fünf Potsdamer Athleten, die in Cottbus eine mehrjährige Ausbildung erhalten und dabei auch für ihren Sport freigestellt werden. Neben ihr gehören Klubkamerad Robert Zimmermann, der Rennkanute Sebastian Brendel vom KCP sowie die beiden Ruderer Hans Gruhne und Falko Nolte von der PRG dem Bundespolizeisportprojekt an. Leichtathletin Antje Möldner com SCP hat ihre Ausbildung dort bereits beendet.

Konkrete Planungen für einen Standortwechsel sind derzeit nicht bekannt, doch Potsdam und auch Kienbaum sind als Alternativen im Gespräch. Das BMI legt sich nicht fest. „Es wird derzeit geprüft, welche Möglichkeiten bestehen, um das Bundesleistungssportprojekt dauerhaft erfolgreich gestalten zu können. Darin eingeschlossen sind auch Überlegungen, gegebenenfalls eine Standortverlagerung innerhalb des Olympiastützpunktes Brandenburg vorzunehmen“, erklärte Ole Schröder, Parlamentarischer Staatssekretär im BMI. M. M. (mit dpa)