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Schleichwege in Potsdam: Poller gegen Schleicher
Für die Schleichwege Bertha-von-Suttner-, Gutenberg- und Johannes-Lepsius-Straße wird geprüft, wie eine Verkehrsberuhigung erreicht werden kann. In der Brandenburger Straße sollen außerdem weitere Poller aufgestellt werden, damit Autos dort nicht mehr rüber fahren können.
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Potsdam - Staugeplagte Autofahrer sollen es künftig schwerer haben, Schlupflöcher im Potsdamer Straßennetz zu finden. Einstimmig beschloss der Bauausschuss am Dienstagabend einen gemeinsamen Antrag von SPD und CDU/ANW, wonach die Verkehrsverwaltung prüfen soll, wie auf besonders beliebten Schleichweg-Routen wie der Bertha-von-Suttner-Straße oder der Gutenbergstraße eine Verkehrsberuhigung erreicht werden kann. Auch die verkehrswidrige Überquerung der Brandenburger Straße soll künftig unterbunden werden. Eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung darf damit als praktisch sicher gelten.
Tatsächlich hat sich die Verwaltung sogar bereits an die Arbeit gemacht. Schon Ende Februar soll ein Prüfergebnis für die Bertha-von-Suttner-Straße vorliegen, sagte Detlef Pfefferkorn vom Bereich Verkehrsentwicklung. Die Verbindung wird gerne von Autofahrern genutzt, die den Stau in der Behlertstraße Richtung Norden umfahren wollen. Auch die Auswirkungen einer Kappung der Gutenbergstraße in Höhe Friedrich-Ebert-Straße werden bereits untersucht. Die Prüfung sei Bestandteil des Verkehrskonzeptes für die Innenstadt, sagte Pfefferkorn. An dem mit Spannung erwarteten Papier arbeitet die Verkehrsverwaltung seit Jahren, Ende April soll es den Stadtverordneten vorgelegt werden. Auch die Anwohner der Gutenbergstraße sollen in die Planungen einbezogen werden.
Weitere Poller für Brandenburger Straße geplant
Bereits fest steht, dass in der Brandenburger Straße weitere Poller aufgestellt werden, um eine Überquerung der als Fußgängerzone ausgewiesenen Flaniermeile künftig zu verhindern. An den Kreuzungen zur Hermann-Elflein- und zur Dortustraße stehen bereits Poller. Seitdem nutzen renitente Autofahrer vermehrt die Linden- und die Jägerstraße. Um ihnen das unmöglich zu machen, sollen dort in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls Poller errichtet werden.
Auch eine Verkehrsberuhigung der Johannes-Lepsius-Straße im Bornstedter Feld steht auf der Agenda. Ein entsprechender Antrag der Fraktion Die Andere fand im Bauausschuss ebenfalls eine Mehrheit. Demnach soll die Verwaltung prüfen, ob die Straße dauerhaft für den Durchgangsverkehr gesperrt werden kann. Zudem soll sie gemäß dem geltenden Bebauungsplan als Spielstraße ausgewiesen und eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt sowie Anwohnerparkplätze festgelegt werden. Potsdams Verkehrschef Norbert Praetzel kündigte eine „umfangreiche Prüfung“ an, deren Ergebnisse im Mai vorliegen sollen. Zu einer generellen Verkehrsreduzierung auf den großen Haupt- und Einfallstraßen der Stadt werde man mit diesen Maßnahmen allerdings auch nicht kommen, räumte Verkehrsplaner Pfefferkorn ein.
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Die Konsequenz für die Anwohner der Schleichwege: weniger Verkehr, weniger Abgase, weniger Lärm – und mehr Lebensqualität. Ein Kommentar >>
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