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Landeshauptstadt: Popularität ungebrochen

550 Teilnehmer beim 4. Potsdamer Walkingday

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Brigitte Fürstenberg lächelte versonnen, als sie nach ihren Eindrücken befragt würde. „Ich fühle mich sehr gut. Es hat einfach Spaß gemacht“, sagte die älteste Teilnehmerin des 4. Potsdamer Walkingdays, der gestern mit Start und Ziel im Volkspark über die Bühne ging. Brigitte Fürstenberg ist 85 Jahre und wählte für sich die Kurzdistanz von vier Kilometern Länge. Das Gros der Starter beschied sich damit gar nicht erst und machte sich auf durch die Bornimer Feldflur in Richtung Persiusturm, der den Wendepunkt der Langstrecke über 14 Kilometer markierte. Zur Auswahl stand weiterhin eine Distanz über die Länge von acht Kilometern.

Geschätzte neunzig Prozent der insgesamt rund 550 Teilnehmer , so Katharina Bruns vom veranstaltenden Nordic Walking Stützpunkt Potsdam, bevorzugten gestern die einst in Finnland kreierte Stockarbeit, die als schonende Art der Ertüchtigung des gesamten Bewegungsapparates des menschlichen Körpers gilt. Gegenüber der Veranstaltungspremiere im Jahr 2005 hat sich das Starterfeld damit nahezu verdoppelt. Die individuelle Professionalisierung ist überdies derart voran geschritten, dass kein einziger Starter sich unterwegs überforderte und aufgeben musste. „Wer heute unseren Trendsport betreibt, tut dies mit der nötigen Portion Ernsthaftigkeit. Die Leute sind auch im vorgerückten Lebensalter fit und leistungsfähig und verfügen mittlerweile fast geschlossen über Material, das dem neuesten Stand der Technik entspricht“, so Katharina Bruns.

Glücklicherweise spielte gestern auch das Wetter mit. Gegen 10.30 Uhr füllte sich der Vorplatz der Freilichtbühne des Volksparks mit gut gelaunten und überwiegend weiblichen Teilnehmern. Allein die von der Diplomsportlehrerin Simone Schulz geführte Fitness- und Walkingschule, die seit einigen Jahren ihre angestammte Heimat im Volkspark hat, brachte 84 Walker auf die Strecke. Gewürdigt wurde dies ebenso wie die ganz persönliche Leistung Brigitte Fürstenbergs mit einer Torte in stattlicher Größe.

Die vierstündige Veranstaltung hatte übrigens interessierte Beobachter, die es einst als Mannschaftssportler zu ansehnlichen Verdiensten brachten. Der frühere Berufsfußballer Enrico Röver (einst FC Hansa Rostock und SV Babelsberg 03) sah sich ebenso wie der einstige Volleyball-Nationalspieler Lars-Björn Freier die Sache an. Und? Sind sie auf den Geschmack gekommen? Röver lachte und sagte, dass er dann doch das Laufen bevorzugen würde. Kümmern muss das niemanden. Die fünfte Auflage des Walkingdays ist für den 26. April nächsten Jahres geplant. Gelungene Veranstaltungen entwickeln in Sachen Traditionsbildung sowieso ihre eigene Dynamik.

Thomas Gantz

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