Landeshauptstadt: Post aus New York – Blobel gegen Hybrid Nobelpreisträger für Knobelsdorff-Landtag

Post aus New-York – die Befürworter eines Landtags in Form des früheren Stadtschlosses haben prominente Unterstützung bekommen. Nobelpreisträger Günter Blobel hat sich in einem Schreiben an die Landtagsabgeordneten gewandt, um für einen Original-Knobelsdorff als Landtag am Alten Markt zu werben. „Bitte haben Sie den Mut, auch den berühmten Innenhof des Stadtschlosses restaurieren zu lassen“, schreibt der deutschstämmige US-amerikanische Biochemiker an die Landesparlamentarier. Blobel erhielt 1999 den Nobelpreis – etwa 820 000 Euro des Preisgeldes hat Blobel im Gedenken an seine im Krieg getötete ältere Schwester Ruth für den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden gespendet. Er war auch Ehrenmitglied im Kuratorium Frauenkirche, aufgrund des Einbaus einer modernen Orgel gab er diese Ehrenmitgliedschaft später zurück. „Von meiner Erfahrung mit der Frauenkirche in Dresden weiß ich, dass nur eine konsequente Rekonstruktion Sinn hat. Hybride zwischen Historisch und Modern gibt es in Deutschland massenhaft und zeugen von Unentschlossenheit. Ein solcher Hybrid wird auch nicht die Anerkennung finden, den dieser einmalige Bau von Knobelsdorff verdient“, schreibt Blobel. Er bezeichnet das Potsdamer Stadtschloss als „architektonisch noch wichtiger als das Berliner Stadtschloss“. Mit dem wieder hergestellten Stadtschloss und der Garnisonkirche werde Potsdam seiner Ansicht nach zu den attraktivsten Städten in Deutschland. Am Donnerstag werden die verbliebenen Konsortien ihre Vorschläge für den neuen Landtag am Alten Markt einer Jury präsentieren. Oberbürgermeister Jann Jakobs hatte zuletzt erklärt, er rechne mit weiteren Verhandlungen und einer Sieger-Auswahl im Februar. jab