Landeshauptstadt: Potenziale ausschöpfen
Potsdam im Endspurt zur Bewerbung um die Stadt der Wissenschaft 2008: Präsentation am 21.März
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Innenstadt – Eigentlich wollte man sich im großen Saal der Industrie- und Handelskammer (IHK) treffen. Als dann aber die Anmeldungen für das Informationstreffen zur Bewerbung „Stadt der Wissenschaft 2008“ eher spärlich eingegangen waren, entschied man sich für einen kleineren Raum. Dann kamen aber gestern, als hätte man es herausgefordert, doch so viele Interessierte, dass kein Platz mehr übrig blieb. Als gutes Zeichen für den Wettbewerb wertete dies Dr. Manfred Wäsche von der IHK.
Als sich Potsdam für 2006 zum ersten Mal um den Titel „Stadt der Wissenschaft“ bewarb, musste man noch gegen 36 andere Städte antreten. Diesmal gibt es nur einen Mitbewerber: Die traditionsreiche Hochschulstadt Jena. Mit der Bewerbungsschrift unter dem Motto „Wellen, Wetter, Wunder“ wird Potsdam am 21. März in Braunschweig, der derzeitigen Stadt der Wissenschaft, gegen Jena antreten, nach einer Präsentation schließt sich eine halbstündige Befragung an, zum Mittag schon soll der Preisträger – 125 000 Euro stehen aus – dann gekürt werden.
Wichtigste Kriterien des preisgebenden Stifterverbandes sind nach Ansicht von Organisator Norbert Altenhöner (Agentur Themata), die Breite der Zielgruppen, die Vielfalt der Formate und die Nachhaltigkeit. Alles Punkte, in denen Altenhöner Potsdam vorne sieht. So biete man etwa ungewöhnliche Formate, die sich von den üblichen Workshops und Vorlesungen abheben. Als Beispiel nennt Manfred Wäsche ein Projekt, bei dem für einen Tag Unternehmer der Stadt mit Forschern tauschen. Andere Ideen schlagen wissenschaftliche Synergien mit der Gastronomie vor.
Als weiteres Plus von Potsdam nennt Altenhöner Stadtentwicklungsprojekte, die man in die Bewerbung aufgenommen habe. „Ebenso ein Alleinstellungsmerkmal wie die Ansprache bildungsferner Schichten.“ Den großen Vorteil Jenas, eine traditionsreiche, gewachsenen Hochschulstadt auf engem Raum zu sein, will Potsdam durch Innovation ausgleichen. „Wir machen aus der Not eine Tugend und beziehen die Forschung an der Peripherie mit ein“, erklärt der Werbefachmann. Die Menschen zu der Wissenschaft bringen, lautet der „mobile Ansatz“.
In der Fragerunde erwartet das Potsdamer Organisationsteam vor allem, was der Titel der Stadt bringen wird, ob der Schwung weiter geführt wird und wie die Nachhaltigkeit gesichert ist. Darauf werde man sich gezielt vorbereiten. „Wir haben zur ersten Bewerbung den Schatz der Wissenschaft entdeckt, nun wollen wir zeigen, wie diese Potenziale ausgeschöpft werden können“, sagte Altenhöner. Präsentiert werden soll Potsdams Bewerbung in Braunschweig von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). „Wissenschaft ist nun Chefsache“, sagte Sigrid Sommer von der Stadt. Hinzu kommen je ein Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Der Wettbewerb des Stifterverbands zur „Stadt der Wissenschaft“ ist bis zum Jahr 2009 begrenzt, danach gibt es Überlegungen, den Titel europaweit zu vergeben. Für Potsdam ist es die zweite Bewerbung, für 2006 war die Stadt schon in der Vorrunde an Magdeburg, Dresden und Tübingen gescheitert.
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