Landeshauptstadt: Potsdam als Geschichtsbrücke
Luzerner Schüler seit gestern auf Bildungsreise in der Landeshauptstadt
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Innenstadt - 24 Schüler der Kantonsschule Alpenquai gehen über eine Geschichtsbrücke: Die 16- bis 18-jährigen Jugendlichen aus dem schweizerischen Luzern wollen in Potsdam die deutsche Geschichte erforschen. Gestern Morgen kamen sie in der Landeshauptstadt an, Bildungsbeigeordnete Gabriele Fischer (parteilos) begrüßte sie im Stadthaus.
Bis nächste Woche Dienstag werden die Jugendlichen aus der Potsdamer Partnerstadt zusammen mit ihren Geschichtslehrern Jürg Stadelmann und Marcel Müller in der Stadt bleiben. In dieser Zeit wollen sie unter dem Motto „Geschichtsbrücke“ ihre Kenntnisse zur Geschichte beider Teile Deutschlands während des Kalten Krieges und zum Verhältnis Ost- und Westdeutschlands nach dem Mauerfall vertiefen. Geschichtslehrer Stadelmann ist davon überzeugt, dass die geschichtlichen Zusammenhänge Deutschlands in Potsdam viel besser zu spüren sind als in jeder anderen Stadt – und vor allem besser als in einer Geschichts-Unterrichtsstunde.
Bildungsbeigeordnete Fischer berichtete den Schweizer Gästen gestern bei Saft und Keksen zunächst über Potsdams Stadtentwicklung und das Schulsystem. Die Luzerner interessierte außerdem, ob Potsdam denn eine attraktive Studentenstadt ist – auch, was das Nachtleben angeht. Da könne die Landeshauptstadt nicht ganz mithalten, so Fischer, denn viele Potsdamer Studierende wohnten in Berlin. Auch Fragen zur Stadtpolitik stellten die Schüler. Sie wollten wissen, welche Rolle die Partei Die Linke spielt und ob es Bezüge zur DDR-Vergangenheit gibt. Geschichtslehrer Stadelmann wollte im Gegenzug wissen, was die Beigeordnete Fischer denn vom „eigenartigen Völkchen“ – den Schweizern – halte. Sie höre die Schweizer gern sprechen, sie seien ein freundliches, aufgeschlossenes Volk, antwortete Fischer. Die noch junge Städtepartnerschaft zwischen Luzern und Potsdam sei ihr sehr wichtig. In der Stadt am Vierwaldstättersee ist das Bild der Landeshauptstadt offenbar auch positiv: Lehrer Stadelmann übermittelte Grüße aus Luzern und sagte, Potsdam sei ein „Schmuckkästlein“.
Die Luzerner Schüler jedenfalls wirkten gespannt und interessiert, Potsdam näher kennen zu lernen. Sie werden unter anderem Gespräche mit Schülern des Humboldt-Gymnasiums führen und am Unterricht teilnehmen. Leonie Wagner
Leonie Wagner
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