Landeshauptstadt: Potsdam barrierefrei
Beirat bestätigt Fortschritte auf diesem Weg
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Berliner Vorstadt - Der Potsdamer Theaterneubau ist nun endlich behindertengerecht eingerichtet. Dies erklärte gestern Abend auf der Sitzung des Potsdamer Behindertenbeirates dessen Vorsitzender Eberhard Bewer. Nach monatelangen Bemühungen des Beirates sind neben dem Umbau der Behindertentoilette nun u.a. auch ausreichend Kopfhörer angeschafft und Leitmarkierungen angebracht worden. Dies habe ein nochmaliger Rundgang der Behindertenvertreter durch das Haus ergeben. „Endlich ist dieses leidige Problem dank unserer Hartnäckigkeit vom Tisch“, erklärte Bewer.
Auch auf anderen Gebieten zeichnen sich Fortschritte ab, so bei den Bemühungen der Arbeitsgruppe „Barcelona“ um eine barrierefreie Stadt. Für das Rathaus wurden mit dem Kommunalen Immobilienservice (KIS) Absprachen getroffen, wie das Gebäude durch die jetzt laufenden Bau- und Modernisierungsarbeiten behindertenfreundlicher gestaltet werden kann. Diese Gespräche werden nun, beginnend am Schlaatz, für die Bürgerhäuser fortgesetzt.
Wieder geweckt wurden auch die eingeschlafenen Kontakte zum Bereich öffentliches Grün und Verkehrsflächen der Stadtdverwaltung. Dabei geht es dem Beirat um den Ausbau und die behindertengerechte Pflasterung von Parkplätzen für diesen Personenkreis. Beginnend in den Innenstadtbereichen von Potsdam und Babelsberg soll dafür ein Konzept umgesetzt werden.
Der Behindertenbeauftragte der Stadt, Helmut Erker, berichtete über die Vorarbeiten zu einem Stadtführer für behinderte Menschen. Zwei Fremdenführer wurden beauftragt, dafür Fakten zusammenzutragen. Mit Jana Kotte, Agentur Kontur, und Katrin Trägenap-Kunze, Agentur Zenitar Media, hatte der Beirat zwei Fachfrauen eingeladen, die bereits auf diesem Gebiet tätig sind. So hat Zenitar Media Hörstadtführer auf CD und für MP3-Player entwickelt, die vor allem für Blinde und Sehschwache eine wichtige Hilfe beim Erkunden der Stadt sein können. Der Behindertenbeirat bildete dazu gestern eine Arbeitsgruppe, in der für die Blinden Heidi Schulze und für die Gehörlosen Joachim Lange mitwirkt. Einbezogen wird auch Wilma Otte von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, denn gerade zahlreiche Baudenkmale des Welterbes sind für Behinderte nur schwer oder gar nicht zugänglich.
Der Beirat beschloss, für seine nächste Podiumsdiskussion im September erneut das Thema „Doppelt bestraft – arbeitslos und behindert“ aufzugreifen, da auf der ersten Veranstaltung dazu Fragen offen geblieben seien. E. Hoh
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