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Landeshauptstadt: Potsdam bekommt neues Bad

Jakobs bestätigt Pläne und bringt Speicherstadt wieder ins Gespräch

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Nach Tagen der Zurückhaltung hat Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern sein Zurückhaltung zu den Plänen für ein neues Hallenbad in Potsdam abgelegt. „Wir beabsichtigen einen Neubau“, sagte er gestern Abend gegenüber dem Sender Potsdam TV. Zu klären seien allerdings noch Standort und Finanzierung des Bades, ebenso die Zukunft des Brauhausberges, an dem derzeit das jetzige Bad steht. Einen ersten Vorschlag der Verwaltung kündigte Jakobs noch innerhalb der kommenden zweieinhalb Monate an.

Gleichzeitig müsse das neue Bad nicht nach den schon vorliegenden Plänen von Oscar Niemeyer gebaut werden, so Jakobs weiter: „Das war ein Plan für den Brauhausberg, nicht für andere Standorte – Architektur lässt sich nicht einfach verrücken.“ Der brasilianische Stararchitekt hatte bekanntlich vor zwei Jahren ein Spaßbad für Potsdam geplant, der Kuppelbau sollte auf dem Brauhausberg stehen. Als allerdings das brandenburgische Wirtschaftsministerium die nötigen öffentlichen Förderungen für das Bad ablehnte, mussten die Pläne begraben werden. Als Spielraum für die jetzt nötigen Kosten nannte Jakobs 20 bis 25 Millionen Euro: „Die müssen wir dann wohl finanziell alleine stemmen.“ Klar müsse sein, dass sich das Bad selbst über die Eintritte finanzieren müsse – ohne „verdeckte Zuschüsse“, sicherte Jakobs zu. Er erklärte zudem, dass es keine öffentliche Förderung seitens des Landes geben werde.

Gleichzeitig lehnte es das Stadtoberhaupt ausdrücklich ab, den Standort für das Bad nur zwischen den Varianten Heinrich-Mann-Allee und Volkspark am Bornstedter Feld zu entscheiden. „Auch die Speicherstadt ist beispielsweise noch im Gespräch.“ Gesucht werden Grundstücke im städtischen Besitz. Hans-Jürgen Scharfenberg von den Linken forderte gestern, das Jakobs sich an die Spitze der Bewegung für die Entwicklung eines Badstandortes setze. „Er hat die Verantwortung, die Diskussion zu steuern“, so Scharfenberg. Die Verwaltung forderte er auf, im nächsten Hauptausschuss am 29. April das Thema auf die Tagesordnung zu rufen und gemeinsam darüber zu diskutieren. Die CDU bekräftigte gestern nochmals ihre Haltung: Steeven Bretz vom Kreisvorstand erklärte, ein Abriss der Brauhausberghalle sei unausweichlich. Ein Niemeyer-Bad wäre seiner Ansicht nach aber die falsche Entscheidung. Das heutige Bad-Gelände am Brauhausberg müsse komplett mit der Entwicklung der Speicherstadt und des heutigen Landtagsgelände auf dem Brauhausberg, der wohl auch ab 2012 frei wird, verknüpft werden. jab/HK

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