Landeshauptstadt: Potsdam bewirbt sich um Millionen für Naturschutz in der Feldflur
Bundeswettbewerb „Idee.Natur“ ausgeschrieben / Landeshauptstadt will Ideenskizze für ehemaliges Buga-Gelände in Bornim einreichen
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Potsdam beteiligt sich am Bundeswettbewerb „Naturschutzgroßprojekte und ländliche Entwicklung“. Bis Ende Januar 2008 werde die Stadt dazu eine Ideenskizze einreichen, teilte Umweltbeigeordnete Elona Müller (parteilos) gestern mit. Themenschwerpunkte des Wettbewerbs seien Wälder, Moore und urbane Landschaften.
Potsdam werde ein Konzept für den Nordwesten der Landeshauptstadt erstellen – dabei gehe es vor allem darum, Naturschutz zu fördern, der gleichzeitig Perspektiven für die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Gebiets biete. Im Nordwesten der Stadt fand 2001 bereits die Bundesgartenschau statt. Dafür waren Teile der Bornimer Feldflur neu gestaltet worden. Jetzt will die Stadt die Umgestaltung auf einer größeren Fläche fortsetzen. Dabei könnten laut Müller viele bereits vorhandene Planungen eingebunden werden.
Bei einer erfolgreichen Teilnahme an dem Wettbewerb könnte die Stadt sich eine langfristige Förderung aus dem Bundeshaushalt sichern. Die zehn besten Ideenskizzen aller Bewerber werden im Mai 2008 ausgewählt und mit je 10 000 Euro prämiert. Fünf Konzepte sollen nach einer weiteren Ausarbeitung ab Mitte 2009 umgesetzt werden. Dafür stellt das Bundesumweltministerium für bis zu zwölf Jahre mehrere Millionen Euro bereit. Hinzu kommen Fördermittel des Bundesagrarministeriums für flankierende Vorhaben der ländlichen Entwicklung in Höhe von insgesamt fünf Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren. Veranstalter des Wettbewerbs, bei dem der Zukunftspreis „Idee.Natur“ verliehen wird, sind das Bundesagrar- und das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz.
Potsdam will die Jury des Bundeswettbewerbs mit einer „breiten Kooperation“ für den Umwelt- und Naturschutz überzeugen. Dazu wolle die Stadt eine „regionale Partnerschaft“ mit den im Nordwesten angrenzenden Gemeinden und Landkreisen, aber auch mit Landnutzern, Naturschutzorganisationen und wissenschaftlichen Einrichtungen gründen. Erste Gespräche dazu seien geführt, so Müller, man sei aber noch auf Partnersuche und hoffe auf gute Resonanz bei Interessierten.
Bisher hat Potsdam bei überregionalen Wettbewerben eher wenig Erfolg gehabt. So scheiterte im Jahr 2004 die Bewerbung zur „Kulturhauptstadt Europas 2010“. Im Frühjahr dieses Jahres war die Landeshauptstadt in ihrer zweiten Bewerbung zur „Stadt der Wissenschaft“ Jena unterlegen. Ausgezeichnet wurde Potsdam allerdings beim Wettbewerb „Entente Florale“ mit einer Goldmedaille für eine besonders gelungene Gestaltung der Grünflächen in der Stadt. ddp/pst
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