Pro 6 Contra: Potsdam braucht keine neue Havelbrücke
Nur durch Wiederholung werden alte Forderungen nicht richtiger - die Brücke wäre eine Belastung und ohne nennenswerten Effekt.
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Wieder einmal ist die Havelspange von Oberbürgermeister Jann Jakobs als ein Heilsbringer für die Lösung der Potsdamer Verkehrsprobleme aus der Schublade geholt worden. Doch diese Aufgabe kann sie ebenso wie die Ises nicht erfüllen – sie würde die Situation eher noch verschärfen. Die Brücke über den Templiner See zwischen der B 2 am Sago-Gelände und der B 1 am Bahnhof Pirschheide ist das Überbleibsel einer geplanten großen Potsdamer Netzverknüpfung, die bereits vor Jahren an einem gewaltigen Proteststurm scheiterte. Potsdams Rathaus konnte bisher nicht nachweisen, dass das verbliebene Fragment eine Entspannung bringt. Der prognostizierte Entlastungseffekt für die Stadt ist mit fünf bis sieben Prozent nur sehr gering, zudem würde das neue Bauwerk Ausweichverkehr auch von der Autobahn anziehen. Die Folge wäre ein unbeherrschbarer Verkehrsknoten an der Pirschheide – zusätzliche Fahrzeuge würden auf die B1 in Richtung Geltow und Zeppelinstraße strömen, dort, wo sich heute schon an der Pförtnerampel der Verkehr staut. Auf der anderen Seite gibt es bereits eine sinnvolle Ortsumgehung: den Autobahnring, der bei Michendorf auch aus diesem Grund achtspurig ausgebaut wird. Deshalb lohnt es nicht, für die Havelspange Millionen zu investieren, Kulturlandschaft zu zerstören und die Region am Waser mit Lärm und Abgasen zu belasten. Hagen Ludwig
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