Landeshauptstadt: Potsdam glänzt bei Umfrage Unter die Top 10 der deutschen Städte gewählt
Gefühlt ist Potsdam attraktiver als Düsseldorf und steht Köln nur in wenig nach. Zu diesem Ergebnis kommt die Hamburger Markenberatung Brandmeyer nach der Auswertung einer bundesweiten Telefonbefragung.
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Gefühlt ist Potsdam attraktiver als Düsseldorf und steht Köln nur in wenig nach. Zu diesem Ergebnis kommt die Hamburger Markenberatung Brandmeyer nach der Auswertung einer bundesweiten Telefonbefragung. Mehr als 2000 Personen hat das Feldforschungsinstitut SMR-Solid aus Frankfurt am Main im Auftrag von Brandmeyer Markenberatung zu Kriterien, wie Sympathie, Wohn- und Lebensqualität, Wirtschaftskraft oder Zuzugsbereitschaft befragt. Unter den zur Wahl stehenden 34 deutschen Städten, die entweder mehr als 250 000 Einwohner haben oder Landeshauptstädte sind, belegte Potsdam in der Gesamtwertung den achten Platz. Besonders gut schnitt die Stadt bei jungen Familien und älteren Menschen ab. Bei der Wirtschaftskraft landete Potsdam dagegen nur auf Platz 22.
„Wir haben uns bewusst für eineTelefonbefragung entschieden, um auch einmal die andere Seite der Medaille zu beleuchten“, sagt Peter Pirck von Brandmeyer Markenberatung. Städterankings, die sich auf statistisches Material berufen, gebe es viele. „Die subjektive Einschätzung der Stadtmarken war uns wichtig“, so Pirck. Dabei könnten oft „hochinteressante Unterschiede“ festgestellt werden. So schneide Frankfurt/Main bei datenbasierten Vergleichen oft sehr gut ab, meint Pirck. „Die Wahrnehmung ist bei weitem nicht so gut.“
Das zeigt die Telefonbefragung deutlich. Weder in der Gesamtwertung, noch bei den meisten Einzelkriterien, schaffte es die Stadt am Main unter die Top 10. Anders Potsdam: Die Personengruppe der mehr als 50-Jährigen wählte die Stadt sogar auf Platz sechs hinter Köln, Hamburg, Dresden, Berlin und Spitzenreiter München. Bei Familien gilt Brandenburgs Landeshauptstadt als die siebtattraktivste in Deutschland, verweist dabei Dresden, Köln und Stuttgart in die hinteren Reihen. Das belegt auch die Frage nach der Zuzugsbereitschaft. Die Gruppe der 30- bis 49-Jährigen sieht Potsdam dabei auf Platz sechs. Das Nachsehen hat die Stadt aber bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Stärke (Platz 22) und der Zuzugsbereitschaft der 18- bis 29-Jährigen (Platz 19).
Sigrid Sommer, Marketingleiterin der Stadt, ist dennoch hoch zufrieden. „Das freut uns enorm und ist ein Stück Belohnung für unsere Arbeit.“ Die Stadt sei in den vergangenen Jahren bemüht gewesen, nicht alle Themenfelder zu bedienen, sondern sich auf Schwerpunkte zu konzentrieren, meint Sommer. „Weg von der Beliebigkeit.“ Die rund hundertjährige Tradition als Filmstandort etwa wecke nicht nur Neugierde bei Besuchern, sondern sei auch identitätsstiftend bei den Potsdamern. Auch die Einzigartigkeit als Wissenschafts- und Forschungsstandort werde immer wieder herausgestellt, so die Marketingleiterin. „Der dritte Schwerpunkt ist die Geschichte und der Status als Unesco-Weltkulturerbe.“
Dass die Befragung zur Wirtschaftskraft und Attraktivität für junge Leute weniger positiv ausfällt, habe sie „ nicht sonderlich überrascht“, so Sommer. Wer es allen recht machen wolle, erleide meist Schiffbruch, glaubt die Marketingchefin. „Potsdam ist nun mal nicht hip und frech. Das wollen und können wir gar nicht.“ Matthias Matern
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