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Landeshauptstadt: Potsdam hat neue Trams ausgeschrieben Verkehrsbetrieb will bis zu 19 neue Bahnen kaufen

Der Potsdamer Verkehrsbetrieb ViP hat den Kauf neuer Straßenbahnen europaweit ausgeschrieben, wie ViP-Sprecher Stefan Klotz gestern den PNN bestätigte. Die Ausschreibung zum Erwerb von acht bis 19 neuen Trams war notwendig geworden, nachdem Potsdam auf die Lieferung weiterer Bahnen vom Typ „Combino“ aufgrund technischer Probleme verzichtet hatte.

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Der Potsdamer Verkehrsbetrieb ViP hat den Kauf neuer Straßenbahnen europaweit ausgeschrieben, wie ViP-Sprecher Stefan Klotz gestern den PNN bestätigte. Die Ausschreibung zum Erwerb von acht bis 19 neuen Trams war notwendig geworden, nachdem Potsdam auf die Lieferung weiterer Bahnen vom Typ „Combino“ aufgrund technischer Probleme verzichtet hatte. Zunächst war der Kauf von 48 Combinos vorgesehen, real bezog Potsdam 16 Bahnen vom Hersteller Siemens. Nach dem Auftreten von Rissen in der Konstruktion hatte Siemens seine Combino-Flotte Anfang 2004 weltweit kurzzeitig stilllegen müssen. Bisher wurden zwei der 16 Potsdamer Combinos durch Siemens saniert.

Die neue Ausschreibung aus Potsdam war mit Spannung erwartet worden, da in Frage steht, inwieweit die Combino-Erfahrungen in die technischen Anforderungen an die neuen Bahnen einflossen. Und auch deshalb, weil der ehemalige Technische Leiter des ViP, Bernd Taenzer, der 1996 für den Combino-Kauf plädierte, den ViP nun auch bei der neuen Ausschreibung berät, wie der ViP den PNN bestätigte.

Ausgeschrieben ist die „Herstellung und betriebsbereite Lieferung von mindestens acht Stück und maximal 19 Stück Einrichtungs-Niederflurstraßenbahnen in mindestens 65-prozentiger Niederflubauweise“, wie es im Ausschreibungstext heißt. Der Combino ist eine 100-prozentige Niederflurtram. Diese Bauart, die einen insbesondere von Gehbehinderten sehr geschätzten nahezu ebenerdigen Einstieg ermöglicht, gilt jedoch technisch als anspruchsvoll bis problematisch. Den erneuten Kauf von Combinos – Siemens vermarktet nun die weiterentwickelten Typen „Plus“ und „Classic“ – dürfte folgender Satz in der Ausschreibung zumindestens erschweren: „Es sind erfolgreich eingesetzte Serienfahrwerke, vorzugsweise Drehgestelle, einzubauen und im Angebot nachzuweisen.“ Eine 100-prozentige Niederflurbahn ist aber dennoch „ausdrücklich zugelassen“. Das gilt als interessant, weil sich 100 Prozent Niederflur und der Einbau vollständig drehfähiger Drehgestelle nahezu widersprechen. Der Combino besitzt keine Drehgestelle, sondern Fahrwerke.

Der ViP, bzw. die Stadt Potsdam als Eigentümer, geht von einem geschätzten Gesamtwert der 19 neuen Trams in Höhe von 45,6 Millionen Euro aus, somit 2,4 Millionen Euro pro Bahn. Bei der Spur-Breite – ob 2,30 Meter, wie derzeit in Potsdam oder 2,40 Meter, wie in Berlin – lässt die Ausschreibung beide Maße zu. „Ca. 180 Fahrgäste“ soll die neue Tram transportieren können. Guido Berg

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