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Landeshauptstadt: Potsdam hat neuen Pflasterstreit

Asphalt für die Mangerstraße geplant – Bauausschuss-Mitglieder setzen auf Proteste der Anwohner

Stand:

Berliner Vorstadt - Namhafte Bauausschuss-Mitglieder haben am Dienstagabend die Anwohner der Mangerstraße offen dazu aufgerufen, sich gegen den Ausbau ihrer Straße zu wehren. Geplant ist, mit den Mitteln des Konjunkturpakets II die Mangerstraße und die Charlottenstraße zwischen Französischer Kirche und Berliner Straße grundhaft auszubauen. Gleichzeitig soll die Potsdamer Straße, die B 273 in Bornstedt, einen Asphaltbelag erhalten (PNN berichteten).

Heftig sprachen sich Ausschuss-Mitglieder gegen einen teilweisen Austausch des historischen Natursteinpflasters in der Mangerstraße aus. „Ich fordere die Sanierung im Bestand und keinen grundhaften Ausbau“, erklärte Saskia Hüneke (Bündnisgrüne). Die Pläne seien „gebietszerstörend“, so Dirk Kühnemann, sachkundiger Einwohner. Christian Seidel (SPD), der die Sitzung leitete, erklärte, es gebe „sehr aktive rührige Bewohner“ in der Mangerstraße. In Anspielung auf die erfolgreichen Anwohner-Proteste in Babelsberg nach Bekanntwerden der Ausbaupläne für die Wattstraße sagte Seidel: „Wir haben der Anwohnermeinung immer sehr hohe Bedeutung beigemessen.“ Die Mangerstraße sei nun ein weiteres gutes Beispiel, „wo sich die Bewohner akzentuieren können“. Saskia Hüneke erklärte, das „infrage zu stellende Vorhaben“ verstoße gegen den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Erhalt von historischen Natursteinpflasterstraßen. Es könne nicht sein, dass „wir uns diesen Beschluss schön übers Bett hängen und dann anders verfahren“, so die sichtlich echauffierte Bündnisgrüne: „Ich hoffe, dass die Anwohner ihre Straße schätzen und dagegen vorgehen.“

„In Stoßzeiten“ herrsche großer Radverkehr auf der Mangerstraße, versuchte der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne) die Verwaltungspläne zu verteidigen. Wer auf der Mangerstraße Rad fahre, wisse hinterher nicht mehr, ob er „Männlein oder Weiblein“ sei. Saskia Hüneke quittierte diese Ausführung mit dem Ausruf „Quatsch!“

Die Ausschuss-Mitglieder mahnten für die Vorhaben Manger- und Charlottenstraße noch Beratungsbedarf in den Fraktionen an. Sie gaben lediglich für das Vorhaben Potsdamer Straße, eine Betonpanzerstraße aus DDR-Zeit, grünes Licht.Sie soll nach Anwohnerprotesten wegen akuter Lärmbelästigungen für 645 000 Euro eine Spezialasphaltschicht erhalten. gb

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