
© Manfred Thomas
Städte-Statistik: Potsdam ist Spitze – in fast allen Bereichen
Im Vergleich mit den anderen Landeshauptstädten hat die Stadt teils schon Westniveau erreicht. Die anderen ostdeutschen Städte hat Potsdam in den meisten Bereichen schon überholt.
Stand:
Seit dem Jahr 1995 vergleicht sich Potsdam mit den anderen deutschen Landeshauptstädten und den drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Wie schon in den Vorjahren zeigen die Statistiken, dass Potsdam die anderen ostdeutschen Landeshauptstädte in vielen Bereichen bereits überholt hat, teilweise ist die Stadt sogar bundesweit Spitze.
Bevölkerung
Schon das 13. Jahr in Folge wächst Potsdam, allein von 2010 auf 2011 um gut 2000 Einwohner – mit 1,3 Prozent die dritthöchste Steigerungsrate unter den Landeshauptstädten. Dies liegt zum einen daran, dass mehr Leute in als aus der Stadt wegzogen – nämlich 1746. Zum anderen liegt es daran, dass 305 Kinder mehr geboren wurden als Menschen starben. 10,5 Geburten kamen 2011 auf 1000 Potsdamer, einen besseren Wert konnte unter den Landeshauptstädten nur Dresden (11,3 Geburten) aufweisen.
Alter
Potsdam ist eine junge Stadt. Der Altersdurchschnitt lag 2011 bei 42,2 Jahren, noch niedriger war er nur in Kiel, Mainz, München und Stuttgart. Gleichzeitig nahm Potsdam beim Anteil der 0- bis 3-Jährigen gemeinsam mit Dresden den bundesweiten Spitzenplatz ein. In beiden Städten waren 3,2 Prozent der Einwohner in diesem Alter. Beim Anteil der über 65-Jährigen lag Potsdam mit 19,6 Prozent im bundesdeutschen Durchschnitt.
Arbeit
Der Anteil der Einwohner, die einen sozialversicherungspflichtigen Job haben, ist in Potsdam höher als in allen anderen 15 Städten. 2011 lag er bei 38,1 Prozent und damit noch vor Stuttgart (37,4 Prozent) und München (37,1 Prozent). Die Zahl der in Potsdam sozialversicherungspflichtig Angestellten ist noch weit höher, weil viele zu ihrein die Stadt pendeln. 2011 waren das 45 955 Menschen, eine deutlich höhere Zahl als die der sogenannten Auspendler (28 482). Gleichzeitig gibt es vergleichsweise wenig Arbeitslose in der Stadt. 2011 lag die Quote bei 7,4 Prozent, besser war sie nur in München (4,6), Stuttgart (5,1), Mainz (5,5), Wiesbaden (6,9) und Hamburg (7,3). Schlusslicht war hier mit 12,3 Prozent Berlin.
Wirtschaft
Die Kaufkraft der Potsdamer lag 2011 durchschnittlich bei 19 575 Euro pro Person. Damit lag die Stadt knapp unter dem bundesdeutschen Durchschnitt aber an der Spitze der ostdeutschen Länder. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landete Potsdam aber erneut beim Umsatz, den Einzelhändler und andere Gewerbetreibende 2011 erzielten. Dieser lag pro Kopf bei 3894 Euro und damit rund 1000 Euro unter dem Durchschnitt. Während andere Landeshauptstädte oft die einzige Großstadt weit und breit sind, leidet Potsdam unter der Konkurrenz der Millionenstadt Berlin mit ihren Einkaufsmöglichkeiten. Im Tourismus konnte sich die Bilanz aber sehen lassen. Mit 2489 Gästeankünften pro 1000 Einwohner 2011 lag Potsdam im Bundesdurchschnitt. Spitzenreiter waren hier München (4204) und Dresden (3404).
Kinderbetreuung und Bildung
72,6 Prozent der Kinder bis 12 Jahren werden in Potsdam betreut, das ist bundesweit Spitze. Bei den 0- bis 3-Jährigen liegt der Anteil bei 51,5 Prozent und damit auf Platz zwei: In Schwerin werden mit 54 Prozent noch mehr Kleinkinder betreut. Auch bei den Studentenzahlen pro Einwohner lag Potsdam 2011 auf Platz zwei: 159 Studenten kamen auf 1000 Potsdamer, eine höhere Quote (199 Studenten) hat nur Mainz.
Verwaltung
Potsdam kann sich auch einer schlanken Stadtverwaltung rühmen. Auf 1000 Einwohner kamen 2011 durchschnittlich 12,4 Verwaltungsstellen. Nur Schwerin, Magdeburg und Saarbrücken kommen mit noch weniger aus.
Kriminalität
2011 wurden in Potsdam genau 15 771 Delikte erfasst, das entspricht 100 Kriminalfällen pro 1000 Einwohnern. Weniger Fälle gab es nur in München (73), Wiesbaden (88), Mainz (98) und Erfurt (99). Die meisten Kriminalfälle wurden mit in Berlin (144) registriert, gefolgt von Schwerin (142) sowie Bremen (142).
Ausländer
Der Ausländeranteil in Potsdam war 2011 mit 4,4 Prozent relativ gering. Zum Vergleich: In München betrug der Anteil 23,7 Prozent, in Stuttgart 21,8 Prozent.
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