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Landeshauptstadt: Potsdam sorgt sich um seine Dörfer

Stadtplanung erarbeitet „Integriertes ländliches Entwicklungskonzept“

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Stadtplanung erarbeitet „Integriertes ländliches Entwicklungskonzept“ Der Stadt Potsdam sind nach der kommunalen Neugliederung ganz neue Entwicklungsaufgaben zugefallen. Einem im Juni ins Leben gerufener Arbeitskreis „Ländlicher Raum“ ist das Ziel gestellt, an einem „Integrierten ländlichen Entwicklungskonzept“ mitzuarbeiten. Das ist kein Sandkastenspiel, sondern eine Strategie, um in den Genuss möglicher Fördermaßnahmen des Landes zu kommen. Wie groß die investive Förderung sein werde, könne derzeit nicht gesagt werden, sagt Stadtplanungschef Andreas Goetzmann. Aber es sei wichtig, möglichst wenig Zeit verstreichen zu lassen, um mit begründeten Förderanträgen auf das Amt für ländliche Entwicklung in Brieselang zugehen zu können. Die grundsätzlichen Ziele zur weiteren Entwicklung „seiner Dörfer“, scheint der Potsdamer Verwaltung klar zu sein. Gestern stellte sie die Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen, Elke von Kuick-Frenz, vor. „Die kulturelle Identität der Ortsteile darf nicht hinter einer rein baulich-räumlichen Betrachtung zurückstehen“, nennt von Kuick-Frenz einen springenden Punkt. Und ihr Planungs-Fachbereichsleiter Goetzmann betont: „Das können wir nicht vom grünen Tisch aus machen.“ Daher gebe es den Arbeitskreis und daher sei nicht nur die Initiative der öffentlichen Hand gefragt, sondern auch die der „dörflichen Gemeinschaft.“ Mit der Dorfentwicklungsplanung für Grube aus dem Jahre 1997 – Grube war drei Jahre vorher eingemeindet worden – hat die Potsdamer Stadtplanung einen gewissen Vorlauf. In der achten Etage des Hochhauses an der Hegelallee hat sie die alte Planung nochmals ausgestellt. Wie Goetzmann sagte, herrschte damals beim Fördermittelgeber Unverständnis, Potsdam Geld für die ländliche Entwicklung zu geben. Seit Oktober vorigen Jahres sei das anders. Die Verwaltung müsse auch die entfernten neuen Ortsteile im Blick behalten und dafür Fördermittel aktivieren. Dabei komme es darauf an, zunächst einmal zusammenzustellen, was an früheren Planungen vorhanden ist und wie gültige B-Pläne abzuarbeiten sind. „Man kann nicht mit den baulichen Mustern von Stadtrandsiedlungen vorgehen“, sagt der Planungschef, vielmehr müsste Potsdam die Voraussetzungen für die dörfliche Entwicklung auf der Grundlage ländlicher Entwicklungskonzepte schaffen. „Daran arbeiten wir zurzeit“, so Goetzmann, der an einigen Beispielen darstellt, in welche Richtung das Ganze gehen soll. In Satzkorn zum Beispiel sei trotz eines Einfamilienhausgebietes der Dorfkern intakt. Das Problem sei der angrenzende Raum bis zum Gutshaus. In Fahrland hingegen seien Teile des Ortskernes „ein bisschen unter die Räder gekommen“ und in Uetz-Paaren stünde laut B-Plan die Entwicklung eines ausgewiesenen Baugebietes auf der Tagesordnung, wobei der Bezug zum dörflichen Charakter gewahrt bleiben müsse. „Viel hängt von der privaten Initiative ab“, ist Goetzmann überzeugt und verweist auf die zumeist aufgegebenen Hofstellen und die Bewirtschaftung des zu den Grundstücken gehörenden Gartenlandes, das in die Feldflur übergeht. Diese alten Strukturen müssten erhalten bleiben, die Einheit mit der umgebenden Landschaft hergestellt werden. Ob diese Initiativen künftig förderwürdig sind, müsse man sehen. Für die Entwicklungsplanung sei jedenfalls eine Förderung bis zu einer Höhe von 50000 Euro möglich – ein Tropfen auf den heißen Stein. Günter Schenke

Günter Schenke

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