Landeshauptstadt: Potsdam statt Sprockhövel
Es war sein letzter Tag im Amt: Nach gut zehn Jahren verabschiedete sich Potsdams Jugendamtsleiter Norbert Schweers am Freitag mit einem Empfang im Treffpunkt Freizeit am Neuen Garten von seinen Kollegen und Weggefährten aus der Verwaltung, den Lokalpolitikern vom Jugendhilfeausschuss und Mitarbeitern von sozialen Trägern und Einrichtungen in Potsdam. Schweers wechselt wie berichtet ab September in die Führungsetage des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF).
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Es war sein letzter Tag im Amt: Nach gut zehn Jahren verabschiedete sich Potsdams Jugendamtsleiter Norbert Schweers am Freitag mit einem Empfang im Treffpunkt Freizeit am Neuen Garten von seinen Kollegen und Weggefährten aus der Verwaltung, den Lokalpolitikern vom Jugendhilfeausschuss und Mitarbeitern von sozialen Trägern und Einrichtungen in Potsdam. Schweers wechselt wie berichtet ab September in die Führungsetage des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF).
Schweers habe entscheidenden Anteil an der Entwicklung Potsdams zur „familienfreundlichsten Stadt Deutschlands“ – das Prädikat hatte die Prognos AG in diesem Jahr nach 2007 zum zweiten Mal an Potsdam verliehen, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD): „Ohne Sie hätten wir diese Marke nicht erhalten.“ Auch Elona Müller-Preinesberger (parteilos), die Sozialbeigeordnete, dankte Schweers für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Gelobt wurde der 46-Jährige von Mitarbeitern, Lokalpolitikern und Vertretern sozialer Träger für seine Fähigkeit, neue Ideen für die Jugendarbeit zu entwickeln, Menschen und Institutionen zusammenzubringen und auf Augenhöhe zu diskutieren.
Dabei wäre er vor zehn Jahren um Haaresbreite gar nicht nach Potsdam gekommen, wie Schweers in seiner Abschiedsrede erzählte. Denn als er sich nach der Einladung zum Auswahlverfahren bei der Personalabteilung des Rathauses telefonisch nach einer Übernahme der Fahrkosten nach Potsdam erkundigte, gab es nur die flapsige Auskunft: „Geld gibt’s nicht, wenn Sie keine Lust haben, müssen Sie nicht kommen.“ Er sei so sauer gewesen, dass er ernsthaft überlegt habe, die Bewerbung sausen zu lassen – zumal er eine Zusage aus Sprockhövel im Ruhrgebiet in der Hinterhand gehabt habe.
Für die gut 70 Jugendamtsmitarbeiter ist ab sofort Schweers bisheriger Stellvertreter Joachim Lentz kommissarisch der neue Chef. Die Ausschreibung für einen Nachfolger läuft, die Bewerbungsfrist endet Ende nächster Woche, wie Elona Müller-Preinesberger sagte. Wenn passende Kandidaten dabei sind, könnte es im ersten Quartal 2013 einen Nachfolger geben. „Ich hoffe, dass wir jemanden finden, der in diese Fußstapfen passt.“ jaha
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