GEDENKEN AN NEONAZI-OPFER: Potsdam steht still
Heute 12 Uhr wird in Potsdam - so wie an vielen Orten in Deutschland - mit einer Gedenkminute der Neonazi-Opfer gedacht.
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Die Stadt Potsdam gedenkt heute der Opfer rechtsextremer Gewalt. Um 12 Uhr werden Busse und Straßenbahnen für eine Schweigeminute anhalten. Auch die Mitarbeiter des Klinikums Ernst von Bergmann, des Hans Otto Theaters, der Pro Potsdam und der Stadtwerke sind vom Rathaus aufgerufen, die Arbeit für eine Minute ruhen zu lassen. Die Angestellten des Rathauses werden sich vor dem Stadthaus in der Friedrich-Ebert-Straße für die Gedenkminute versammeln.
Damit wolle man der Mordopfer der Zwickauer Terrorzelle uneingeschränkte Solidarität erweisen, teilte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit. „Potsdam ist eine Stadt der Toleranz und des friedlichen Miteinanders. Rechtsextreme Verbrechen und Übergriffe haben in unserer Stadt keinen Platz“, so Jakobs. Die Taten machten zutiefst betroffen. Potsdam stehe vereint gegen rechten Terror.
Zu der Schweigeminute hatten der Deutsche Gewerkschaftsbund und die Arbeitgeberverbände aufgerufen. Anlass ist der zentrale Staatsakt des Bundes in Berlin.
Auf das Konto der Terrorzelle sollen neun Morde an Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund und der Tod einer Polizistin gehen. Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt werden auch für das Nagelbomben-Attentat in Köln im Jahr 2004 verantwortlich gemacht. „Dies kann nach den Erfahrungen der nationalsozialistischen Diktatur und deren Verbrechen in Deutschland nicht hingenommen werden“, sagte Jakobs.
Auch die Evangelische Kirche wird sich in Potsdam heute an der Gedenkminute beteiligen, erklärte deren Sprecherin Heike Krohn gegenüber den PNN. Auch die Supermarktkette Kaufland wolle das Geschäft heute um 12 Uhr für eine Minute ruhen lassen.
Ausgenommen von der Gedenkminute sind Einrichtungen, die zum unmittelbaren Schutz des Allgemeinwohls unverzichtbar sind, beispielsweise die Leitstelle der Feuerwehr. tor
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