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Von Thomas Gantz: Potsdam strebt zehnten Saisonsieg an
Für die VfL-Handballer gibt es am Freitag beim SC Magdeburg II ein Wiedersehen mit Alexander Kübler
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Als erfahrener Trainer weiß Rüdiger Bones, in bestimmten Situationen mit Kritik sparsam umzugehen. Als der VfL Potsdam vor vier Tagen in der 2. Handball-Bundesliga Nord sein Heimspiel gegen GWD Minden knapp mit 31:32 verlor, analysierte der Coach das Geschehene ausgewogen und rückte in der Bewertung die kämpferische Bereitschaft als positives Element in den Vordergrund. Über die spielerischen Mängel, die einen möglichen Sieg über den Erstliga-Absteiger verhinderten, wurde intern gesprochen. Gestern deutete Bones nur an, dass er mit Blick auf das am morgigen Freitag anstehende Auswärtsspiel beim SC Magdeburg II (19.30 Uhr, Hermann-Gieseler- Halle) noch einmal auf das bessere Ausspielen von Kontern gedrungen habe. „Ich habe die Niederlage gegen Minden gegenüber den Jungs nicht schöngeredet“, sagte er. „ So etwas bringt uns nicht weiter. Wir müssen in Magdeburg eine ähnliche Leistung wie am Sonntag abrufen und im Abschluss unbedingt konsequenter werden. Wir müssen unser Spiel spielen, dann haben wir gute Möglichkeiten zu gewinnen.“ Es wäre der zehnte Saisonsieg.
Geht es um den kommenden Gegner, hat Alexander Kübler natürlich den besten Überblick. Der im Sommer dieses Jahres von VfL Potsdam zur SCM-Zweitvertretung gewechselte Kreisspieler verbindet in der Elbestadt ein an der dortigen Universität begonnenes Studium der Berufsbildung in den Fachrichtungen Wirtschaft, Verwaltung und Sport mit dem Leistungshandball. Kübler fühlt sich dort ausgesprochen wohl. Es sei, erklärte er, ein angenehmer Umstand, in einer Stadt Handball zu spielen, in der diese Sportart eine derartige Tradition habe wie in Magdeburg.
Gegen Minden war der 21-Jährige in der Potsdamer Halle. Teils aus alter Verbundenheit, teils natürlich auch, um sich ein Bild über die aktuelle Verfassung seiner ehemaligen Truppe zu machen. „Was uns betrifft, kann ich nur sagen, dass wir die Saison gemeinsam mit dem festen Willen in Angriff genommen haben, die anderen Mannschaften ärgern zu wollen. Da wird auch vor Niemandem Halt gemacht. Es geht schließlich um zielstrebige Entwicklung auf hohem Niveau“, sagte Kübler, der ausdrücklich bedauert, dass „unsere Zukunft festgelegt ist“, sprich der SC Magdeburg II entsprechend der Vorgaben der Handball-Bundesliga (HBL) nicht in die neue Zweite Liga aufsteigen kann. Die SCM-Reserve wird Regionalligist. Für etliche Magdeburger geht es bis dahin darum, in den Punktspielen andere Vereine auf sich aufmerksam zu machen.
Beispiele für den Durchbruch im eigenen Verein gäbe es auch. Yves Grafenhorst, Steffen Coßbau, Dennis Krause oder Torhüter Dario Quenstedt schafften dies in den vergangenen Jahren. Kübler hat dies nicht fest ins Auge gefasst. Er ist Realist.
Thomas Gantz
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