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Landeshauptstadt: Potsdam sucht den Persius-Liebhaber

Architekten-Wohnhaus zum Wiederaufbau frei / TLG verkauft Grundstück

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Innenstadt - Wer sich Kraft seines Geldes in Potsdam unsterblich machen will, hat Gelegenheit dazu: Das Grundstück, auf dem das Wohnhaus des Potsdamer Architekten Ludwig Persius (1803-1845) stand, steht zum Verkauf. Die Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft TLG bietet die 995 Quadratmeter an der Ecke Schopenhauer Straße/Hegelallee auf ihrer Internetseite an. Einer offenbar von der TLG beauftragten Immobilienfirma zufolge soll es 300 000 Euro kosten. Die Stadtplanung präferiert an dieser Stelle den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Wohnhauses von Ludwig Persius aus dem Jahr 1837. Wie TLG-Sprecher Olaf Willuhn den PNN erklärte, werde ein Persius-Liebhaber gesucht, da sich die historische Villa vor allem als Wohnhaus eigne.

Persius war ein Schüler Karl Friedrich Schinkels, seine Bauwerke genießen in Potsdam höchstes Ansehen. Die Villa Schöningen an der Glienicker Brücke ist von Persius; ebenso die Heilandskirche in Sacrow, wenn auch Skizzen von Friedrich Wilhelm IV. vorlagen.

Zunächst hatte die TLG selbst vor, das Persius-Grundstück und ein sich anschließendes, 3900-Quadratmeter-Grundstück – auf dem noch ein Flachbau mit einem Fahrradladen darin steht – selbst zu entwickeln. Willuhn zufolge sollten beide Grundstücke bebaut werden – unter anderem mit einer „leicht vergrößerten“ Persius-Villa. Diese Pläne scheiterten, auch weil das Fahrradladen-Areal von der Schlösserstiftung als Fortsetzung des Parks von Sanssouci angesehen wird und Grünfläche werden soll. Dem TLG-Sprecher zufolge gebe es Gespräche mit der Stadt zum Kauf des Grundstücks, das die TLG jedoch auch im Internet zum Kauf anbietet. Bereits vor einem Jahr hatte Potsdams Baubeigeordneter Matthias Klipp (Bündnisgrüne) einen Interessenten für die Persius-Villa angekündigt. Das habe, so Willuhn, „nicht funktioniert“. Bislang gebe es keinen Käufer. Guido Berg

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