Landeshauptstadt: Potsdam verkauft Altkleider in Dritte Welt
Die Menschen der Dritten Welt zahlen auch künftig für abgetragene Kleider aus Potsdam: Denn die Stadt hält in großen Teilen an ihrem Abfallwirtschaftskonzept von 1999 fest. In dem nun für den Zeitraum 2006 bis 2010 weiterentwickelten Plan gibt es keine großen Neuerungen.
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Die Menschen der Dritten Welt zahlen auch künftig für abgetragene Kleider aus Potsdam: Denn die Stadt hält in großen Teilen an ihrem Abfallwirtschaftskonzept von 1999 fest. In dem nun für den Zeitraum 2006 bis 2010 weiterentwickelten Plan gibt es keine großen Neuerungen. Zum einen, weil laut einem Gutachten Potsdam seinen Bürgern „komfortable Entsorgungsleistungen zu moderaten Preisen“ biete, erklärte Dieter Bolze vom Fachbereich Ordnung am Donnerstag dem entsprechenden Ausschuss.
Zum anderen sei die Stadt vertraglich an die Entsorgungspartner gebunden, so Bolze. So gelte bis 2008 auch der Vertrag mit der FWS GmbH und Co.KG Bremen, die für die Landeshauptstadt die Altkleider- und Schuhe einsammle. Auf die Nachfrage von SPD-Stadtverordneten Andreas Mühlberg räumte Bolze ein, dass die Firma die Altkleider in der dritten Welt verkaufe. Das sei bei der wirtschaftlichen Textilentsorgung üblich. Mühlberg kritisierte, dass auf diese Weise die Textilindustrie dieser Länder geschädigt werde. Ob die Stadt die Altkleider nicht für karitative Zwecke sammeln könnte? Das sei laut Bolze allerdings zu teuer.
Bei der derzeitigen Variante dagegen erhalte die Stadt „den Marktwert“ der Textilien und kann dieses Geld für „andere Posten“ bei der Abfallentsorgung einsetzen, so Bolze. just
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