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Historie vom Rechner. Barbara Kuster und Joachim Kuke mit Kalender.

© K. Simpson

Landeshauptstadt: Potsdam vor 160 Jahren

Mitteschön gibt Kalender für 2012 heraus

Stand:

Innenstadt - Zwölf Mal Potsdam, zwölf Ansichten, die es seit 160 Jahren nicht mehr gibt. Der Stadtschloss-Förderverein und die Bürgerinitiative Mitteschön haben nach ihrem Kalender für 2011 mit Computervisualisierungen des Stadtschlosses und des Alten Marktes abermals für 2012 einen neuen Jahresbegleiter aufgelegt. Diesmal zeigt das Werk Ansichten der historischen Altstadt aus der Zeit um 1850. Ab 1. August soll der Kalender, der in einer Auflage von 4000 Stück gedruckt wurde, zum Preis von 15 Euro im Buchhandel und im PNN-Shop erhältlich sein. Die Einnahmen kommen ausschließlich dem Figurenschmuck für das künftige Landtagsschloss zugute.

Eigentlich hatte man für das Jubiläumsjahr, in dem der 300. Geburtstag Friedrichs II. gefeiert wird, Stadtansichten aus der Zeit des bedeutendsten Preußenkönigs visualisieren wollen, sagte Hans-Joachim Kuke vom Schlossverein am Freitag bei der Vorstellung des Kalenders. Doch habe sich diese Idee als zu aufwendig erwiesen, weil man auch zahlreiche Gemälde hätte scannen und dreidimensional umrechnen müssen. Auch so sei das Projekt teuer genug. 500 bis 800 Euro koste jedes einzelne Bild, insgesamt seien in beide Kalender bereits etwa 100 000 Euro geflossen. Gesponsert wurde die Summe von den Friends of Dresden, einer internationalen Stiftung, die sich der Versöhnung ehemaliger Kriegsgegner verschrieben hat, und deren Initiator, Nobelpreisträger Günter Blobel.

Als Reverenz an Friedrich den Großen ist jedoch das Stadtschloss mit einer Dachdeckung aus Kupfer und vergoldeten Bleifalzen zu sehen – dem veränderten Geschmack folgend, wurde der güldene Zierrat bereits um 1800 wieder entfernt. Andere Motive zeigen die Plantage, den berühmten Drei-Kirchen-Blick mit Garnison-, Nikolai- und Heiliggeistkirche, das Predigerwitwenhaus, das einst neben dem Alten Rathaus stand, oder das Brockesche Haus in der Yorckstraße, flankiert von zwei Bürgerhäusern, die den Palast des Glasschleifers Brocke eindrucksvoll vervollständigen. Aufgrund dieser Gesamtwirkung plädierten Kuke und Mitteschön-Sprecherin Barbara Kuster für einen Wiederaufbau dieser kriegszerstörten Gebäude mit historischer Leitfassade.

Ob es auch 2013 einen Kalender gibt, ist noch offen. Er hoffe auf die Spendenbereitschaft der Potsdamer, so Kuke. pee

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