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Knapp 20 000 Kinder in Potsdam besuchen eine Kita. Bei vielen ist es eng.

© dpa

Immer mehr Kinder in der Landeshauptstadt: Potsdam will 2039 neue Kitaplätze schaffen

Das Rathaus will die Engpässe bei der Kinderbetreuung in Potsdam verringern. Innerhalb von vier Jahren sollen 2039 neue Kitaplätze entstehen - an 22 Standorten in der ganzen Stadt.

Von Valerie Barsig

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Potsdam - In den nächsten vier Jahren sollen in Potsdam 2039 neue Krippen- und Kindergartenplätze entstehen. Das sagte Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) am Donnerstagabend im Jugendhilfeausschuss. Dabei gehe man auch „unkonventionelle Wege“, um neue mögliche Standorte für Kitas zu finden. Für das im Bau befindliche Brunnenviertel in der Waldstadt, aber auch bei anderen Neubaugebieten, gehe die Stadt aktiv auf Investoren zu, um ihnen nahe zu legen, Kitas mit in die Bebauung zu integrieren.

Ob alle versprochenen Plätze entstehen, ist nicht sicher

931 Plätze für Kinder im Alter von null bis drei Jahren und 1108 Plätze für Kinder ab drei Jahren sollen an insgesamt 22 Standorten in der ganzen Stadt entstehen. Am schnellsten zur Verfügung stehen werden ab Juli 136 neue Plätze in der neuen Kita in der Stahnsdorfer Straße und 26 Plätze im Awo-Hort In der Feldmark in Golm. 2018 sollen insgesamt 351 neue Kitaplätze geschaffen werden, der Rest der geplanten Plätze wird im Zeitraum bis 2021 zur Verfügung gestellt – jedenfalls wenn es nach dem Jugendamt geht. Denn ob alle versprochenen Plätze definitiv angeboten werden könne, ist noch nicht sicher. Schließlich befinden sich alle Kitas der Stadt in freier Trägerschaft. Deshalb sollen ab Ende diesen Monats bis Ende Juli Gespräche zwischen Jugendamt, Bauamt und den Trägern stattfinden, um Bauvorhaben möglicherweise um drei bis sechs Monate zu beschleunigen. Derzeit dauert ein Kitaneubau in Potsdam nämlich bis zu dreieinhalb Jahre, sagte der Beigeordnete Schubert. Bis 2018 wird es insgesamt 18 233 Kitaplätze in Potsdam geben – Tendenz steigend. „Die Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Kitaplatz steht nicht infrage“, betonte Schubert. „Dennoch bedeutet es einen Kraftakt für die Träger.“

Der neue Kita-Bedarfsplan soll im September vorliegen

Auch das ehemalige Kasernengelände Krampnitz, dass die Deutsche Wohnen AG zum Wohnviertel für 3800 Potsdamer entwickeln will, hat das Jugendamt im Blick. Dort soll ebenfalls eine Kita entstehen. In die jetzt geplanten 2039 neuen Plätze bis 2021 ist dieser Bedarf allerdings nicht mit eingerechnet.

Der aktuelle Kita-Bedarfsplan soll im September vorgestellt werden. Bis dahin könnte der Platzbedarf sogar noch größer werden. Denn gerade habe Berlin beschlossen, dass bei Kindern, die nicht in der Stadt leben, die Geschwisterkindregelung nicht mehr gelte. Das heißt, dass Geschwister von Kindern, die in der Hauptstadt in die Kita gehen, aber im Umland wohnen, dort nicht mehr automatisch einen Platz bekommen. Das erhöhe den Druck auf Kitas in Potsdam, ebenso wie das Auslaufen des Betreuungsgeldes. Bis 2019 soll zudem eine integrierte Kita-Hort-Schulplanung entstehen – als langfristig abgestimmte Prognose für alle drei Bereiche. 

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