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Landeshauptstadt: Potsdam will keine dritte Bewerbung Stadt der Wissenschaft: Verein und Jakobs einig

Die Stadt Potsdam wird sich zunächst kein drittes Mal um den Titel „Stadt der Wissenschaft“ bewerben. Darauf haben sich nach Angaben der Stadtverwaltung gestern Vormittag Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und der Vorstand des Vereins proWissen Potsdam e.

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Die Stadt Potsdam wird sich zunächst kein drittes Mal um den Titel „Stadt der Wissenschaft“ bewerben. Darauf haben sich nach Angaben der Stadtverwaltung gestern Vormittag Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und der Vorstand des Vereins proWissen Potsdam e.V. verständigt. Am vergangenen Mittwoch war die Landeshauptstadt mit ihrer Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft 2008“ gescheitert – der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft hatte dem einzigen Konkurrenten Jena den Vorzug gegeben (PNN berichteten). Dies war bereits das zweite Aus für Potsdam nach der Bewerbung um den Titel für das Jahr 2006 – damals gewann Dresden. Nun müsse die Hürde für eine erneute Bewerbung Potsdams „besonders hoch gelegt werden“, sagte gestern Wolfgang Hadlich, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters – die Grenze der „Leidensfähigkeit“ sei erreicht. Außerdem müsse erst umgesetzt werden, was die Stadt aus der gescheiterten Bewerbung gelernt habe.

Dazu gehört, dass trotz der Absage „Teile der Bewerbungsschrift“ realisiert werden sollen, wie der Verein proWissen e.V. gestern beschloss. Die Landeshauptstadt hatte unter dem Titel „Wellen, Wetter, Wunder“ 115 Projekte vorgestellt, die bei der Kür zur Wissenschaftsstadt verwirklicht werden sollten. Der Titel ist mit einem Preisgeld von 125 000 Euro verbunden; dieses kann verdoppelt werden, wenn parallel Sponsorengelder eingeworben werden. Welche Projekte in Potsdam nun auch ohne dieses Geld realisierbar sind, will der Verein proWissen mit den Ideenträgern besprechen. Bisher sei dies komplett unklar, so Hadlich. Es gebe Projekte, die „fast komplett durchfinanziert“ seien und andere, die sich im reinen Ideen-Status befänden. Außerdem soll im Mai eine Klausurtagung des Vereins stattfinden. Dabei soll beraten werden, wie der durch die Bewerbung entstandene „Schwung“ bei der Vernetzung von Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur weiter getragen werden kann.

Fest steht bereits, dass ein neues „Potsdamer Edikt“ erarbeitet werden soll. Dies war Teil der Potsdamer Bewerbung, wird aber trotz der Niederlage gegen Jena vom Stifterverband finanziert. Wie viel Geld Potsdam dafür bekommt, sei der Stadt nicht definitiv bekannt, sagte Hadlich. Das neue Edikt soll einen „Handlungswillen“ zum Thema Integration geben und im Laufe des Jahres 2008 fertig sein, so Hadlich. Dabei solle das ursprünglich 1685 vom Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm erlassene Edikt, das den in Frankreich wegen ihrer Religion verfolgten Hugenotten freie und sichere Niederlassung in Brandenburg anbot, analysiert werden. Außerdem sei eine Zusammenarbeit mit Jena geplant – dafür bietet die persönliche Freundschaft zwischen Potsdams Oberbürgermeister Jakobs und seinem Jenaer SPD-Amtskollegen Albrecht Schröter wohl beste Voraussetzungen. SCH

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