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Von Thomas Gantz: Potsdam will unbeeindruckt bleiben

Die SC-Volleyballerinnen spielen am Samstag beim letztjährigen Vizemeister Wiesbaden

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Acht der letzten neun Meisterschaftsspiele in der Volleyball-Bundesliga der Frauen hat der SC Potsdam verloren, nachdem er seine ersten drei Partien gewonnen hatte. Eine ähnlich ausgedehn- te sportliche Durststrecke hatte der Verein seit Beginn seiner Zugehörigkeit zur Elite des deutschen Klubvolleyballs noch nie durchzustehen. Ohne den zwischenzeitlichen 3:1-Erfolg über das Allgäu Team Sonthofen würde der derzeitige Tabellenelfte auf einem Abstiegsplatz rangieren.

Die „Versäumnisse“ des vergangenen Dezembers, als gegen Sinsheim und in Erfurt sowie Anfang Januar in Aachen verloren wurde, schlagen vor dem am kommenden Samstag anstehenden Auswärtsspiel des SC beim letztjährigen Vizemeister 1. VC Wiesbaden (19 Uhr, Sporthalle am Ring) richtig ins Kontor. Grund für negative Stimmung oder gar Selbstzweifel besteht jedoch nicht. Den Ausgang der zuletzt anstehenden Partien gegen die Spitzenteams aus Dresden, Schwerin, Stuttgart und Vilsbiburg mag man bedauern. Er entsprach jedoch den normalen Kräfteverhältnissen. Der SC Potsdam hat sich gegen die vier Topteams immerhin drei Satzgewinne erspielt. In der Endabrechnung könnte sich das noch als wichtig erweisen.

Für die Partie in der hessischen Landeshauptstadt gilt das, was zuletzt nach Auskunft des SC-Cheftrainer Michael Merten immer galt: „Diesem einen Spiel gilt unsere ganze Konzentration. Weiter gehen die Gedanken erst einmal nicht. Wir müssen unbeeindruckt von den letzten Niederlagen in die Partie gehen.“

Der VC Wiesbaden verblüffte in der Vorsaison und verpasste den Gewinn der Deutschen Meisterschaft nur durch ein deutlich schlechteres Satzverhältnis gegenüber den Roten Raben Vilsbiburg. Auch in dieser Spielzeit wirkt das Team, das zuletzt das Spitzenspiel der 13. Runde in Stuttgart ganz knapp mit 2·3 verlor, stabil. Dies überrascht insofern, weil im von der Chinesin Xiaojun Yang trainierte Aufgebot mit Spielerinnen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Kanada, den USA, China, Serbien, Slowenien, Tschechien und Kroatien, zuletzt viel Unruhe herrschte. Vor einigen Wochen erst wurde die leistungsstarke Zuspielerin Nicole Fetting nach anhaltenden Diskrepanzen mit der chinesischen Olympiasiegerin von 1984 mitten in der Saison beurlaubt. Derartiges passierte im oberen Leistungsbereich des deutschen Frauenvolleyballs ewig nicht.

Verbindungen zwischen beiden Vereinen beschränken sich auf den privaten Bereich. Wiesbadens Außenangreiferin Steffi Lehmann (26) spielte als 15-jährige für ihren Ausbildungsverein SC Potsdam in der 2. Bundesliga und wechselte nach dessem Abstieg vor mehr als einem Jahrzehnt auf das Volleyball-Internat nach Sinsheim. Thomas Dörfler, der Teammanager des SC Potsdam, der seine Mitfahrt zu Auswärtsspielen immer von sonstigen beruflichen Verpflichtungen abhängig machen muss, ist diesmal natürlich mit dabei. Der Grund: Seine ältere Tochter Josefine (23), einst beim SC Potsdam ausgebildet, spielt jetzt in Wiesbaden auf der Diagonalposition.

Für den Tabellenelften aus Potsdam geht es übermorgen vorrangig darum, mit einer guten Mannschaftsleistung noch einmal etwas für die nach wie vor gute Grundstimmung im Team zu tun. Für die bevorstehenden wichtigen Heimspiele gegen den USC Münster (16. Februar) und den Köpenicker SC wäre dies wichtig Die Begegnung gegen den Tabellennachbarn aus dem Süden Berlins ist übrigens um einen Tag vom 19. auf den 20. Februar (16 Uhr) verschoben worden.

Thomas Gantz

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