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Landeshauptstadt: Potsdamer gründet Hartz-IV-Verein

Gruppe will Arbeitslosen ein „offenes Ohr“ bieten, bei Konflikten helfen und selbst Jobs vermitteln

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Gruppe will Arbeitslosen ein „offenes Ohr“ bieten, bei Konflikten helfen und selbst Jobs vermitteln Innenstadt - Jürgen Weber weiß, wovon er spricht. Er war selbst Empfänger von Arbeitslosengeld, absolvierte einen 1-Euro-Job und vom Arbeitsamt vermittelte Lehrgänge. Eine von ihm initiierte Selbsthilfegruppe lässt sich nun unter dem Namen „Hartz-IV-Betroffener e.V.“ als Verein eintragen. Am Sonnabend, dem 19. November, soll die Gründungsversammlung im Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrum Sekiz stattfinden. Dabei werden die sieben „Gründungsväter“ allen Interessierten die Satzung mit den Grundgedanken ihres Vereins vorstellen. Zu den Vereinsgründern – fünf von ihnen selbst mit „Hartz-IV-Erfahrung“ – zählt auch ein Jurist, der fachliche Unterstützung in Sachen Sozialrecht bieten kann. Der künftige Verein appelliert in seiner Satzungspräambel unter anderem an die Aufgabe des Staates, allen Menschen „ein lebenswertes Dasein“ zu ermöglichen. Daraus leitet er die Pflicht der Arbeitsagentur ab, den Beschäftigungslosen nicht sämtliche Jobbemühungen zu überlassen. Daher sehen die Mitglieder des Vereins ihre Aufgaben einerseits darin, der Agentur ihre „Pflichten vor Augen zu führen“, und andererseits den Arbeitslosen „ein offenes Ohr“ zu bieten und ihnen „neue Perspektiven aufzuzeigen“. Gegenüber den PNN formulierte Weber als designierter Geschäftsführer die drei wichtigsten Zielsetzungen konkreter. Demzufolge solle den Betroffenen von Hartz IV in erster Linie bei der Arbeitssuche geholfen werden – beispielsweise mit Hilfe des Internets. Außerdem sollen sie durch den Verein Unterstützung erhalten, „sich gegen die Arbeitsagentur durchzusetzen“, so Weber. Ein weiteres Ziel ihrer Arbeit sei es, Arbeitgeber „mit ins Boot zu holen“, um im besten Falle eine direkte Arbeitsvermittlung leisten zu können. Zu diesem Zwecke sei auch die baldige Einrichtung eines Internetportals geplant. Die Idee für diese Art der Hartz-IV-Betroffenenberatung sei Anfang August entstanden, so Weber, der auch Mitglied der Wahlalternative Arbeit und soziale Gerechtigkeit (WASG) ist. Bei den von ihm besuchten Fortbildungslehrgängen habe es nur Schwierigkeiten gegeben, erinnert er sich. So seien beispielsweise die Kosten für Bewerbungen zu spät vom Arbeitsamt erstattet worden. Derart ernüchtert entschloss sich Weber zur Gründung einer Selbsthilfegruppe in Form des Vereins. kas Infos zum Hartz-IV-Verein unter Tel.: (0331) 704 99 57.

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