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Landeshauptstadt: Potsdamer Linke kritisiert Lötzsch Krämer: Demokratischer Sozialismus ist das Ziel

In der Debatte um die umstrittenen Kommunismus-Äußerungen von Linke-Parteichefin Gesine Lötzsch übt der Potsdamer Kreisverband indirekt Kritik. Auf Anfrage der PNN sagte Linke-Kreischef Sascha Krämer, bei Diskussionen um Begriffe wie Kommunismus und Sozialismus „dürften Verbrechen, die im Namen dieser Ideen begangen wurden, nicht verschwiegen werden“.

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In der Debatte um die umstrittenen Kommunismus-Äußerungen von Linke-Parteichefin Gesine Lötzsch übt der Potsdamer Kreisverband indirekt Kritik. Auf Anfrage der PNN sagte Linke-Kreischef Sascha Krämer, bei Diskussionen um Begriffe wie Kommunismus und Sozialismus „dürften Verbrechen, die im Namen dieser Ideen begangen wurden, nicht verschwiegen werden“. Die Linke sei seiner Ansicht nach vereint in einer Vorstellung von „einer solidarischen, ökologischen, friedlichen und demokratischen Gesellschaft, in der soziale Sicherheit und Demokratie nicht gegeneinander stehen, sondern miteinander gedacht werden“, so Krämer. Die Freiheit des Einzelnen müsse dabei „untrennbar verknüpft“ sein mit dem Ziel der sozialen Gleichheit. Die „kapitalistische Ausbeutung“ müsse überwunden werden. „Wir nennen unser Ziel daher demokratischer Sozialismus“, so Krämer.

In einem Beitrag für die Tageszeitung „Junge Welt“ hatte Lötzsch vergangene Woche unter anderem erklärt: „Die Wege zum Kommunismus können wir nur finden, wenn wir uns auf den Weg machen und sie ausprobieren, ob in der Opposition oder in der Regierung.“ Erst am Ende sprach sie vom „demokratischen Sozialismus“. Auf die Opfer von Stalinismus und SED-Regime wies sie nicht hin. Damit löste sie bei anderen Parteien Empörung aus. Krämer sagte dazu, die Partei lasse sich aber „nicht von außen eine Diskussion aufzwingen“ – „besonders nicht von denen, die erst reden und nie denken, die mit ihrem reflexartigen Antikommunismus demokratische Linke am Liebsten von der politische Landkarte wischen würden“, sagte Krämer.

Schärfere Kritik an Lötzsch hatte der brandenburgische Linke-Parteichef Thomas Nord geübt. Er sagte, die Linke habe mit dem parteikommunistischen Politik- und Parteienverständnis gebrochen, gerade auch im Respekt vor den Millionen Opfern, die diese Praxis im Namen des „Kommunismus“ gefordert habe. In Berlin und Brandenburg bildet die Linke eine Koalition mit der SPD. Auch in Potsdam will die Linke mit der SPD in der Stadtpolitik kooperieren. HK

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