Landeshauptstadt: Potsdamer Mädchen, erst seit gestern deutsch
Sozialbeigeordnete übergab gestern offiziell zwölf Einbürgerungsurkunden
Stand:
Innenstadt – Songül und Lorin waren zwar schon immer Potsdamer, weil sie hier geboren wurden – aber erst seit gestern sind die beiden zehn- und zwölfjährigen Schwestern auch offizielle Staatsangehörige der Bundesrepublik Deutschland. Ihr Einbürgerungsurkunden überreichte ihnen Sozialbeigeordnete Elona Müller während einer feierlichen Zeremonie im Stadthaus.
Insgesamt bekamen zwölf Potsdamer auf diese Weise gestern die deutsche Staatsbürgerschaft. „Sie haben jetzt die gleichen Rechte und Pflichten wie alle Deutschen“, sagte Müller. Dazu gehöre etwa das Recht zu wählen. Sie hoffe in diesem Sinne, dass alle Anwesenden in Zukunft als kritische Bürger ihre Interessen gegenüber der Politik vertreten würden: „Wir sind auf sie angewiesen.“
Auch Songül und Lorin hörten dem Vortrag zu. Was es heißt, Kritik gegenüber Verwaltungsbeamten zu äußern, kennen sie schon aus eigener Erfahrung: Beide gehen auf die Potsdamer Eisenhart-Grundschule, der noch bis zum Wochenende ein Umzug drohte. Dagegen hatten Schüler und Eltern heftig öffentlich protestiert – auch Songül und Lorin.
Mit der deutschen Staatsbürgerschaft sind die zwei Kinder nun besser gestellt als ihre Eltern. Diese leben seit 1992 in Potsdam und haben acht Kinder. Der Vater betreibt einen Döner-Imbiss in der Charlottenstraße: „Meine Frau und ich arbeiten noch an der Einbürgerung.“ HK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: