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Hilfe für Chile. Für das vom Erdbeben zerstörte Land organisiert ein Potsdamer ein Soli- Konzert, während seine chilenische Freundin aus dem Erdbebengebiet berichtet.

© dpa

Landeshauptstadt: Potsdamer organisiert Hilfe für Chile

Andy Flischikowski plant mithilfe des Internets Soli-Konzert im Lindenpark

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Die erste Sorge von Andy Flischikowski galt Millaray Abujatum. Die seit fast zehn Jahren in der brandenburgischen Landeshauptstadt lebende Lebensgefährtin des 30-jährigen Potsdamers war mit ihrer Schwester Leonor zu den Eltern nach Chile gereist – am 27. Februar bebte dort die Erde. „Nach Stunden der Angst hatten wir über Bekannte in Chile die Sicherheit, dass alle überlebt hatten“, so Flischikowski, der als Sozialarbeiter im Jugendhaus „Oase“ in Potsdam arbeitet. Millaray, als Tochter eines Exil-Chilenen in Deutschland geboren, aber in Chile aufgewachsen, berichtete nach dem Erdstoß regelmäßig im Internet über die Lage im südamerikanischen Land. „Beim Lesen wurde mir klar, dass wir helfen müssen“, so der 30-Jährige, den alle „Flischi“ nennen. Mit Freunden setzte er sich am Dienstagabend hin und konzipierte innerhalb von sechs Stunden einen Web-Blog im Internet, eine Art elektronisches Tagebuch für Berichte aus Chile – auch um Unterstützer in Potsdam zu finden. „Wir wollen Geld sammeln, dass wir der chilenischen Botschaft für die vom Roten Kreuz koordinierte Hilfsaktion im Erdbebengebiet übergeben wollen.“ Das konkrete Ziel: Ein Solidaritätskonzert.

Innerhalb von nicht einmal zwei Tagen besuchten über 1500 Internet-Nutzer die Seite von Flischikowski. „Das Feedback ist immens“, ist der Sozialarbeiter selbst erstaunt über die große Resonanz. Die Unterstützungsangebote wurden immer konkreter. Und so stehen die ersten Daten für das geplante Konzert fest: Der Lindenpark in Babelsberg öffnet am 19. März seine Räume. Der Potsdamer Verein „Mach Musik e.V.“ stellt kostenlos Musikinstrumente für das Konzert. Die chilenische Band „La Mula“, die zu dieser Zeit in Deutschland unterwegs ist, hat bereits ihre Teilnahme am Konzert zugesagt, ein Freund von Flischikowski, als DJ tätig, wird CDs auflegen. Auch eine Berliner Musikgruppe, die „Sozcombo“ wird laut Flischikowski spielen, wenn am 19. März ab 20 Uhr für fünf Euro Eintritt Geld für Chile gesammelt wird.

Doch noch immer kann Flischikowski weitere Hilfe gebrauchen. „Gern würden wir mit Flugblättern für das Soli-Konzert werben“, sucht er nach Unterstützern in Druckereien und Kopier-Shops. KG

Der Web-Blog im Internet:

http://hilfefuerchile.wordpress.com

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