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Von Michael Meyer: Potsdamer Premieren
Mit sieben KC-Paddlern tritt die deutsche Kanu-Flotte nun beim Weltcup in Vichy an
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Premiere für Stefan Kiraj: Der 20-jährige Canadier-Spezialist des KC Potsdam paddelte sich am vergangenen Wochenende in Duisburg als 200-Meter-Dritter im Einer der Deutschen Kanu-Meisterschaften hinter seinem Klubkameraden Sebastian Brendel und dem Karlsruher Stefan Holtz erstmals in das vorläufige deutsche Nationalteam, das gestern von der Wedau aus per Pkw ins über 800 Kilometer entfernte französische Vichy reiste. Beim dortigen ersten Weltcup dieser Rennkanu-Saison wird Kiraj jeweils über 200 Meter im Einer-Canadier unter anderem gegen den Stefan Holtz und im C2 gemeinsam mit Holtz antreten. „Ich bin sehr froh, dass es optimal gelaufen ist und geklappt hat“, sagt der junge Sportsoldat, der aus Spremberg stammt, 2002 an die Potsdamer Sportschule kam und seit 2007 bei Ralph Welke trainiert. „Dass die 200 Meter olympisch wurden, ist mein Ding. Ich bin sowieso ein Sprinttyp und habe mich den Winter über im Training noch mehr auf die 200 Meter konzentriert. So konnte ich nun zeigen, was ich drauf habe.“
Während der 1000-Meter-Vizemeister Ronald Verch aus Potsdam jetzt in Vichy gemeinsam mit Erik Rebstock aus Neubrandenburg im C2 über 500 und 1000 Meter kniet, startet der frischgebackene Dreifach-Titelträger Sebastian Brendel im Einer-Canadier über die beiden längeren Strecken. „Das lief besser als erwartet, vor allem über die 1000 Meter, auf die ich mich in dieser Saison vor allem konzentrieren will“, erklärt der 22-Jährige, der nun in Frankreich in beiden Rennen erneut Thomas Wylenzek aus Essen hinter sich lassen will, um weiter beste Karten für EM- und WM-Starts zu haben.
Gleiches hat bei den Frauen die Potsdamerin Fanny Fischer im K1 über die 200 und 500 Meter vor. Auf beiden Strecken wurde sie am Samstag Deutsche Meisterin, und nun muss sie sich im Sprint gegen die ebenfalls in Potsdam lebende Conny Waßmuth vom SC Magdeburg sowie über 500 Meter gegen ihre Klubkollegin Katrin Wagner-Augustin behaupten. „Nachdem bisher alles prima geklappt hat, kommt jetzt Neuland auf mich zu, denn ich werde erstmals international den Einer fahren. Das werden für mich völlig neue Erfahrungen werden“, meint Fischer, die außerdem gemeinsam mit Wagner-Augustin, Carolin Leonhardt aus Mannheim und Tina Dietze aus Leipzig den 500-Meter- Vierer paddeln wird. „Mit meinem Sieg über 500 Meter am Sonntag habe ich gezeigt, dass ich auch gewinnen kann“, sagt Wagner-Augustin. Die beste Deutsche in Vichy im Einer wird beim Weltcup Anfang Juni in Duisburg gegen die in Potsdam lebende Nicole Reinhardt vom WSV Lampertheim paddeln, die bei der zweiten Qualifikation am vergangenen Wochenende in Duisburg wegen einer Ellenbogen-Zerrung ärztliches Startverbot hatte. Dann soll auch Franziska Weber vom KC Potsdam noch eine Chance erhalten.
Abgefahren ist der internationale Zug in diesem Jahr bereits für die beiden Potsdamer Kajak-Spezialisten Lutz Altepost und Torsten Eckbrett, während 200-Meter-Weltmeister Ronald Rauhe vom KCP jetzt in Vichy im Einerkajak-Sprint gegen Jonas Ems aus Essen Revanche für die knappe Niederlage bei den Deutschen Meisterschaften nehmen will. Und Rauhes bisheriger Zweierkajak-Erfolgspartner Tim Wieskötter ist nach einem krankheitsbedingt schlecht verlaufenen Jahr 2009 wieder fit und dabei. Der Potsdamer wurde 1000-Meter-Vizemeister und paddelt nun beim Weltcup gemeinsam mit den drei Berlinern Marcus Groß, Hendrik Bertz und Norman Bröckl den Vierer sowie mit Bröckl den K2 jeweils über 1000 Meter. „Ich bin sehr erleichtert und zuversichtlich“, so Wieskötter.
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