Landeshauptstadt: Potsdamer Rechtsanwalt verurteilt

Das Landgericht Potsdam hat am Freitag den Potsdamer Rechtsanwalt V.B. wegen sogenannten Parteiverrats und Nötigung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Nach Angaben des Gerichts hatte der Anwalt eine Frau verteidigt, die wegen Mordversuchs angeklagt war. Von ihr habe er Unterlagen erhalten. Kurz darauf habe ihm die Frau das Mandat wieder entzogen. Wegen eines Streits über das Anwaltshonorar habe sich der Verteidiger geweigert, das Material wieder herauszugeben und zwar auch dann, als die Rechnung bezahlt war. Dies sei Nötigung, hieß es. Die Frau habe dann bei dem Prozess in Sachsen die Tat gestanden und ihren Lebensgefährten der Anstiftung beschuldigt. Im Prozess gegen diesen habe der Anwalt die Verteidigung übernommen und die Frau scharf angegriffen. Das Landgericht wertete dies als Parteiverrat. Von einem Berufsverbot hätten die Richter aber abgesehen, sagte der Sprecher. Die Bundesrechtsanwaltsordnung sehe ohnehin vor, dass der Mann nun seine Zulassung für mindestens acht Jahre verliert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. ddp/PNN