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Sport: Potsdamer Segler bei erster Olympia- Qualifikation Borkowski startet vor Barcelona, Schümann vor Palma de Mallorca

Von Dieter Brookmann Nach dem Vorgeplänkel der Segler zum Beginn der Olympiasaison geht es jetzt hart zur Sache: Sowohl Ingo Borkowski als auch Ulrike Schümann starten ab Sonnabend bzw. ab Montag zur ersten Qualifikation unter den deutschen Bewerbern für die Fahrkarte nach Athen im Mittelmeer.

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Von Dieter Brookmann Nach dem Vorgeplänkel der Segler zum Beginn der Olympiasaison geht es jetzt hart zur Sache: Sowohl Ingo Borkowski als auch Ulrike Schümann starten ab Sonnabend bzw. ab Montag zur ersten Qualifikation unter den deutschen Bewerbern für die Fahrkarte nach Athen im Mittelmeer. Der Potsdamer Jurist hofft auf einen perfekten Verlauf der Europameisterschaft der Starboote mit seinem Kieler Skipper Marc Pickel in der Nähe von Barcelona. Bereits mit seinem zweiten Start bewies das neuformierte Duo, dass es gute Chancen in der Weltspitze hat und gegen die deutschen Konkurrenten ein Wörtchen mitzureden vermag. Pech hatten Pickel/Borkowski beim Bacardi-Cup vor Miami, als sie nach einem Superstart durch ein schlechte Wettfahrt etwas zurückfielen, sich dann wieder bis auf Platz sechs unter 94 (!) Booten vorkämpften, alle Weltmeister hinter sich ließen und schließlich im letzten Rennen aussichtsreich an zweiter Stelle liegend mit 24 anderen Booten wegen Frühstarts aus dem Wettbewerb genommen wurden. Der 19. Platz in der Endabrechnung entsprach nicht dem wahren Leistungsvermögen der Crew. „Ein Platz unter den Top 5 wäre definitiv möglich gewesen. Als wir an der ersten Bahnmarke aus dem Rennen genommen wurden, waren wir Zweiter. Die Entscheidung des Wettfahrtleiters war recht fragwürdig. Es ist schon theoretisch äußerst schwierig, mehr als fünf bis sechs Boote eindeutig zu identifizieren, bei 25 Booten ist das schlechterdings unmöglich. Wir sind in einer Gruppe in der Mitte der Startlinie gestartet und offensichtlich wurde im Nachhinein die gesamte Gruppe disqualifiziert“, erklärte Borkowski dazu. „Nun ja, wir müssen das akzeptieren und hoffen, dass so etwas bei den wichtigen Regatten wie EM und WM nicht wieder vorkommt. Mit unserer Leistung waren wir trotzdem zufrieden. Wir haben neues Material getestet und empfanden dies als einen Schritt nach vorne; zudem wird die Kommunikation an Bord besser und auch das Boatshandling wird allmählich präziser.“ Sowohl der Saisonauftakt vor Miami als auch der folgende Bacardi-Cup ebenfalls in Bicayne Bay, der einer Weltmeisterschaft gleichkommt, zeigten, dass Pickel/Borkowski in der Lage sind, ihre deutschen Konkurrenten Michael Koch (Bremerhaven) und Ex-Weltmeister Alexander Hagen (Hamburg) in Schach zu halten. Ab Sonnabend geht es das erste Mal um die Wurst. Die Europameisterschaften über sechs Wettfahrten sind für die Deutschen die erste Olympiaqualifikation, allerdings müssen sie bei den Weltmeisterschaften Ende April erst den Nationenplatz für einen Start in Athen ersegeln. Der Potsdamer Vorschoter erklärte am Mittwoch zum Situation am Startort: „Hier stürmt es heute mit 35 bis 40 Knoten, so dass wir nicht segeln können. Bootsbau ist daher angesagt. In L''Escala ist – abgesehen von den Amerikanern, die gerade ihre Trials segeln – wieder die gesamte Weltspitze am Start. Das Revier ist ausgesprochen schwierig, sehr unterschiedliche Winde, stark drehend und in der Stärke schwankend, an einem Tag kann von Flaute bis Sturm alles dabei sein. Wenn wir unser Potenzial abrufen können und die äußeren Bedingungen mitspielen, ist eine gute Platzierung unter den Top 10 möglich. Da dies unsere erste deutsche Ausscheidung für Olympia ist, wollen wir natürlich beste deutsche Mannschaft werden." Das zweite heiße Potsdamer Eisen der Segler im Olympiavorkampf ist Ulrike Schümann bei den Ynglings. Der Saisonstart vor Miami war nicht berauschen, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten bei den am Wochenende zu Ende gegangenen Eurolympics auf dem Gardasee konnte die Skipperin mit ihren Vorschoterinnen Wibke Bülle und Winnie Lippert ihre alte Stärke wieder beweisen. Von Rang fünf der Gesamtwertung konnten sich die drei jungen Frauen durch zwei Wettfahrtsiege und einen zweiten Platz noch an die Spitze schieben und wurden überlegen Sieger. Jetzt geht es für die Potsdamerin beim Princess Sophia Trophy vor Palma de Mallorca um die ersten Punkte für die Olympiateilnahme. Der Weg nach Athen ist steinig, und neben der Münchenerin Katrin Wagner ist mit einemal auch wieder Schümanns eigene Clubkameradin Nadine Stegenwalner (VSaW Berlin) zu beachten. Immerhin lag sie zuletzt auf dem Gardasee lange Zeit in Führung. 

Dieter Brookmann

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